Die Zürcher Kantonalbank leistet Pionierarbeit im Bereich der Biodiversität. Zusammen mit der renommierten ESG-Dienstleisterin Sustainalytics definieren wir relevante Schlüsselkennzahlen zur Biodiversität1. Die Schlüsselkennzahlen sollen helfen, Unternehmen zu finden, welche Biodiversität bewahren und wiederherstellen.
Biodiversitäts-Engagement: Verbindlichkeit und Messbarkeit
In einer ersten Phase dieses Engagements treten wir in den Dialog mit kotierten Gesellschaften. Unser ESG-Research-Team richten den Fokus auf unten stehende Punkte:
- Schärfung des Bewusstseins für das Thema und dessen Dringlichkeit
- Einholen von Zusagen der Unternehmen
- Festschreiben von zu erreichenden Zielen
Um die Auswirkungen der Unternehmen auf die biologische Vielfalt zu messen und den Fortschritt des Engagements zu verfolgen, können die folgenden Messgrössen verwendet werden (noch in finaler Ausarbeitung):
- Jährlicher Einfluss eines Unternehmens auf die globale Biodiversität
- Lebenszyklusanalysen zu Wasser, Landnutzung und Ökosystemen
- Biodiversitäts-Fussabdruck der Wirtschaftstätigkeit mit einem Wertschöpfungskettenansatz
Als Leitfaden für das Engagement zu Biodiversität dienen die Grundlagenarbeiten und Richtlinien der Taskforce on Nature-related Financial Disclosure (TNFD). Die Zürcher Kantonalbank ist Mitglied der TNFD und stellt ihre Expertise für das Review der Grundlagenarbeiten und Richtlinien zur Verfügung.
Konnex zwischen Biodiversität und Klimawandel
Seit 1960 hat die vom Menschen verursachte Aussterberate die natürliche Rate deutlich überschritten. Der Druck auf die biologische Vielfalt ist unter anderem auf die intensive Landwirtschaft, die zunehmende Verstädterung, die Aufgabe von Flächen beispielsweise wegen Wohnungsbauten auf Grünflächen oder die zunehmende Bewaldung mit hauptsächlich einer Baumgattung zurückzuführen. Es wird auch befürchtet, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder in einem Masse auftreten könnten, das eine natürliche Anpassung durch genetische Prozesse oder Artenwanderung erschwert.
Biodiversitätsschutz unterstützt die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) wie etwa die Bekämpfung der Armut (SDG 1), die Ernährungssicherung (SDG 2), den Gesundheitsschutz (SDG 3) sowie die Bewahrung von Trinkwasser, des Lebens unter Wasser und der Landökosysteme (SDG 6, 14 & 15).
Schweiz mit Potenzial
Allerdings: Gemessen an den Aichi-Zielen (Aichi Biodiversity Targets) sind die Staaten in Sachen Schutz der Biodiversität bislang kläglich gescheitert. Gemäss einer Analyse mehrerer hiesiger Umweltverbände hat die Schweiz von den 18 definierten strategischen Zielen aus dem Jahre 2012 nur eines erreicht, nämlich dasjenige zur Waldwirtschaft. 2017 wurde dann der Aktionsplan zur «Strategie Biodiversität Schweiz» durch den Bundesrat genehmigt und lanciert.
Biodiversität ist multi-kausal und umfasst mehrere Dimensionen und Handlungsspielräume (siehe Grafik, unten). Umso dringlicher ist es, Biodiversitätsschutz ganzheitlich zu denken und umzusetzen.