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Auswandern: Wie die Pfisters mit über 75 Jahren in Thailand ein neues Zuhause finden 

Knapp 11'000 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer leben in Thailand. Von denen sind rund 43 Prozent über 65 Jahre alt. Bald wird auch das Ehepaar Pfister Teil dieser Statistik sein: Ruth und Wilhelm Pfister planen ab Herbst 2025 ihren weiteren Ruhestand in Thailand zu verbringen. Sonne, Meer, eine neue Kultur und wunderschöne Golfplätze – auf das freuen sie sich am meisten. Nach vielen Jahren in der Ostschweiz, in Deutschland und in Zug wandern sie im Herbst 2025 ins Lotus Well Resort nach Hua Hin aus. Ein Abenteuer, für welches es nie zu spät ist.

Text: Chantal Wey / Fotos: Ehepaar Pfister (privat)

Freuen sich auf ihr Leben in Thailand: Ruth und Wilhelm Pfister. (Foto: privat)

In seiner langen und erfolgreichen Karriere hat Wilhelm Pfister unter anderem als CEO die professionelle Haarpflegemarke Goldwell in der Schweiz gross gemacht. Jetzt zieht es die Pfisters nach Südostasien. Thailand, bekannt für seine traumhaften Strände, lebendige Kultur und kulinarischen Genüsse, ist für die beiden die ideale Destination. Schon seit der Pensionierung verbringen sie vor allem die kalten Schweizer Wintermonate in wärmeren Regionen. Nun, im Alter von über 75 Jahren, haben sie sich endgültig zur Auswanderung entschlossen. Ein mutiger Schritt, der neue Unsicherheiten, aber auch spannende Möglichkeiten mit sich bringt.

Herr und Frau Pfister, Sie werden im Herbst 2025 auswandern. Wie kamen Sie auf die Idee, Ihren Ruhestand im Ausland zu verbringen?

Wir beide sind gerne an der Sonne und verbringen schon seit Jahren die Sommermonate in der Schweiz und die Winter im Ausland. Dies hat uns vor rund zwanzig Jahren auch dazu inspiriert unseren Traum vom eigenen Haus in Südafrika zu verwirklichen. Bis zur Pandemie verbrachten wir dort zahlreiche wundervolle Wochen und Monate. Durch Covid hat sich die Situation vor Ort jedoch stark verändert. Insbesondere die zunehmende Kriminalität und die angespannte politische Lage haben uns schliesslich dazu bewogen, uns schweren Herzens von Haus und Land zu verabschieden.

Es folgten mehrere Winter an sonnigen Orten in der ganzen Welt. Doch der Traum von einer neuen fixen Bleibe blieb all die Jahre präsent. Wir haben uns daher schon länger nach einer passenden Lösung umgesehen und diese nun in Thailand gefunden.

Wieso genau Thailand?

Unsere positiven Erfahrungen aus vergangenen privaten sowie geschäftlichen Thailand-Reisen hinterliessen bleibende Eindrücke. Insbesondere schätzten wir schon immer die ausserordentliche Zugewandtheit der thailändischen Bevölkerung. Dass wir jetzt in dieses wunderbare Land auswandern, war letztlich eine spontane Idee – inspiriert durch einen Fernsehbericht über das Lotus Well Resort. Nachdem auch unser Sohn Dominic auf seiner Thailandreise das Resort besucht hatte und begeistert war, begannen wir uns intensiver mit dem Gedanken der Auswanderung nach Thailand auseinander zu setzen. Im vergangenen Dezember buchten wir spontan einen dreiwöchigen Aufenthalt im Resort, um dort «zur Probe» zu wohnen. Die wunderschöne Anlage sowie der herzliche Empfang der Schweizer Inhaberfamilie Steger haben uns bestätigt, was wir innerlich schon geahnt hatten – dort möchten wir bleiben, und zwar länger als nur einen Winter.

Alterswohnsitz des Ehepaars Pfister
Als passionierte Golfer schätzt das Ehepaar Pfister die traumhafte Anlage beim Resort. (Foto: privat)

Was ist das Lotus Well Resort? Können Sie uns mehr von Ihrem neuen Zuhause erzählen?

Das Lotus Well Resort ist eine Seniorenresidenz, in welcher hauptsächlich deutschsprachige Rentnerinnen und Rentner leben. Die Siedlung, gibt es seit 2007, sie zählt über 100 Wohneinheiten.

Neben der grosszügigen Infrastruktur gibt es im Lotus Well Resort zudem ein umfangreiches Rahmenprogramm, an welchem man nach Lust und Laune teilnehmen kann – von Aquafit im Pool, über singen im Chor begleitet von einer Handorgel oder gemeinsamem Golfspiel ist alles möglich. Diese Aktivitäten gefallen uns auch deshalb sehr, weil man so schnell Anschluss findet in der neuen Heimat. Zwei Innenarchitekten vor Ort haben uns zudem bei der Einrichtung geholfen und sorgen dafür, dass wir uns schnell zuhause fühlen werden. Die ausgezeichnete Küche im Resort hat uns ebenfalls sehr zugesagt. Unter anderen sorgt auch ein Schweizer Koch dafür, dass wir selbst in Thailand nicht auf traditionelle Schweizer Spezialitäten verzichten müssen. Ein Cervelat unter Palmen ist hier also genau so möglich wie ausgezeichnetes Pad Thai.

Ruth und Wilhelm Pfister beim Fondue-Essen
Trotz mutigem Schritt in die Ferne: Auf das Fondue Chinoise muss auch in Thailand nicht verzichtet werden. (Foto: privat)

Was bedeutet es für Sie, die Auswanderung mit über 75 Jahren zu wagen?

Diesen Schritt mit 79 und 75 Jahren zu gehen, empfinden wir beide als grosse Bereicherung. Wir freuen uns auf die neue Lebensumgebung, unsere komfortable Wohnung in der Nähe von Stadt, Meer und Golfplatz sowie auf neue Bekanntschaften und die Gesellschaft. Es braucht aber schon auch ein bisschen Mut. Insbesondere der Abschied von Freunden und Familie fällt nicht ganz leicht. Doch das gehört genauso zu diesem Abenteuer wie die Neugier auf die thailändische Kultur, das Entdecken neuer Traditionen und die Möglichkeit, den Alltag in einem völlig neuen Umfeld zu gestalten. Wir sind aber sehr dankbar, dass wir dieses Abenteuer angehen dürfen – und besonders froh, dass unsere Pudeldame Luana uns auf diesem Weg begleiten wird.

Früher ist besser, aber es ist nie zu spät, den Schritt zu wagen und den Ruhestand an einem Ort mit angenehmem Klima, guter Infrastruktur und ausgezeichneter Pflegequalität zu verbringen.

Wilhelm Pfister

Was erleben Sie als grösste Herausforderungen bei der Vorbereitung zur Auswanderung?

Insbesondere die administrativen und bürokratischen Vorbereitungen waren ziemlich aufwendig. Schritt für Schritt folgten wir unserer Checkliste. Zudem mussten wir uns selbst sowie auch unserer Hundedame Luana alle empfohlenen Impfungen verabreichen lassen.

Auch der Hausverkauf in der Schweiz ist uns nicht ganz leichtgefallen. Es war ein emotionaler Moment. Nach dem Verkauf überliessen wir das Mobiliar zu einem grossen Teil unseren Nachbarn sowie deren Sohn und seiner neuen Familie. Das war wiederum schön zu sehen, dass jemand die Möbel gebrauchen kann.

Was war der Beweggrund, ein Konto bei der Zürcher Kantonalbank zu eröffnen?

Wir suchten eine Bank, welcher wir vertrauen können. Durch Empfehlung aus unserem Bekanntenkreis sind wir auf die ZKB aufmerksam geworden. Natürlich haben wir auch noch einige Alternativen angeschaut. Schlussendlich hatten wir bei der ZKB einfach das beste Bauchgefühl. Die persönlichen Gespräche sowie die Möglichkeit, unsere Bankgeschäfte auch aus Thailand erledigen zu können, haben uns dazu bewegt, die Kundenbeziehung zu eröffnen.

Sie erledigen derzeit die letzten Vorbereitungen. Gibt es noch etwas, was Sie anderen Lesern, die über den Ruhestand im Ausland nachdenken, mit auf den Weg geben möchten?

Rückblickend würden wir sagen, dass wir das Abenteuer Auswandern schon mit 70 Jahren hätten angehen sollen. Früher ist besser, aber es ist nie zu spät, den Schritt zu wagen und den Ruhestand an einem Ort mit angenehmem Klima, guter Infrastruktur und ausgezeichneter Pflegequalität zu verbringen. Wichtig ist, sich gut zu informieren, offen für Neues zu sein und den Mut zu haben, alte Gewohnheiten hinter sich zu lassen.

Wir sind voller Vorfreude auf das, was vor uns liegt, und möchten allen, die mit dem Gedanken spielen, sagen: Träumen Sie nicht nur – setzen Sie Ihre Träume in die Tat um! Jeder neue Schritt birgt die Chance auf ein erfüllteres Leben.