Die Altersvorsorge ist eine der Hauptsorgen der Schweizerinnen und Schweizer. Gleichzeitig wissen viele gar nicht genau über ihre eigene Vorsorgesituation Bescheid. Woran liegt das?
Marcel Rumo: Das System der Schweizer Altersvorsorge gewährleistet grundsätzlich, dass der Lebensunterhalt im Alter gesichert ist. Das verleitet dazu, blind auf das System zu vertrauen. Zudem sind in der Regel aktuelle Lebensfragen in finanzieller Hinsicht drängender als die Vorsorge.
Immerhin in den Medien und in der Politik ist das Thema jetzt deutlich präsenter …
Marcel Rumo: Und trotzdem: Selbst heute betrachten nur knapp 50 Prozent der Bevölkerung ihr Vorsorgeguthaben der 2. Säule als ihr persönliches Vermögen. Und dies, obwohl diese Ersparnisse für viele von uns den grössten Teil des Vermögens im Alter ausmachen.
Wie lässt sich die Situation verbessern?
Marcel Rumo: Mit Transparenz bei der Vermögenssituation. Rentenerwartungen aus der 1. Säule, Rentenerwartungen oder das Kapital der 2. Säule und allfällige Guthaben der 3. Säule sollten daher idealerweise zusammen mit den übrigen Vermögen visualisiert werden können. Der erwerbstätigen Bevölkerung sollte dabei freistehen zu entscheiden, wo, in welchem Umfang, und wie dies erfolgen soll. Eine interessante Möglichkeit sind hier sogenannte Pension Tracking Systeme (PTS). Ein Beispiel dafür ist die «Digitale Renten Übersicht» in Deutschland.