Schweizer Pensionskassen beeinflussen mit ihren Anlageentscheiden das Klima: Denn für die Versicherten in der zweiten Säule verwalten die Kassen ein Vermögen von über 1'000 Milliarden Franken. Während der weltweite Trend zu nachhaltigem Anlegen die Pensionskassen definitiv erfasst hat, besteht ausgerechnet beim Megathema Klima noch erheblicher Nachholbedarf. Das zeigt die 21. Ausgabe der Swisscanto Pensionskassenstudie. Erstmals wurden die Kassen darin ausführlich zu Umweltstandards, sozialen Kriterien und solchen für korrekte Unternehmensführung (ESG) befragt.
Von den 514 befragten Pensionskassen hat ein Viertel bereits ESG-Kriterien im Anlagereglement eingeführt. Das ist gegenüber den 8% im Jahr 2015 ein deutlicher Sprung nach vorn. Knapp ein Zehntel der Kassen werden ESG-Kriterien im Verlauf der nächsten drei Jahren einführen. Und schliesslich wird bei einem Viertel ein solcher Passus diskutiert, ohne dass schon über eine Einführung entschieden wurde. Es zeigt sich, dass grosse Pensionskassen mit über CHF 500 Mio. verwalteten Vermögen einen Vorsprung haben: Bereits 44% haben ESG-Kriterien eingeführt, gegenüber 14% bei kleinen Kassen.
Erheblicher Nachholbedarf
Ausgerechnet bei Klimamassnahmen und CO2-Reduktionszielen haben alle Vorsorgewerke Nachholbedarf: So setzen im Schnitt nur 17% auf die Messung von CO2 in ihrem Portfolio. Weitere 6% überlegen sich eine Messung einzuführen. Schlecht sieht es bei konkreten Reduktionszielen aus: Lediglich 4% der Kassen haben bereits ein solches Ziel eingeführt und nur 11% denken darüber nach.