Instant-Zahlung: Warum Zeit ein entscheidender Faktor im Zahlungsverkehr ist

Geld überweisen funktioniert jetzt auch per sofort und rund um die Uhr. Instant-Zahlungen machen es möglich. Lesen Sie in diesem Blog, wie Instant-Zahlungen funktionieren und welche Vorteile sie im Alltag bieten.

Text: Yannick Fischer

Sekundenzeiger einer Uhr
Instant-Zahlungen funktionieren rund um die Uhr und werden sofort ausgeführt. (Bild: Age Barros/unsplash)

Seit August 2024 sind die grössten Banken in der Schweiz verpflichtet, das Empfangen von Instant-Zahlungen zu ermöglichen. Bei der Zürcher Kantonalbank können Kundinnen und Kunden seit Februar 2024 Instant-Zahlungen empfangen und seit März 2025 auch Instant-Zahlungen senden. Doch wie funktioniert das überhaupt? Welchen Nutzen haben Instant-Zahlungen für Privatpersonen? Und warum spielt Zeit eine entscheidende Rolle im Zahlungsverkehr?

Was sind Instant-Zahlungen?

Instant-Zahlungen sind Überweisungen in Echtzeit. Sie werden also sofort ausgeführt. Innerhalb weniger Sekunden wandert eine Zahlung vom einen auf das andere Konto – Belastung und Gutschrift erfolgen nahezu zeitgleich. Instant-Zahlungen können jederzeit ausgeführt werden – ob tagsüber, nachts, am Wochenende oder an Feiertagen. Wichtig zu wissen ist: Instant-Zahlungen können aktuell nur in Schweizer Franken verarbeitet werden und der Maximalbetrag beträgt CHF 20'000. 

Was sind die Vorteile von Instant-Zahlungen?

Instant-Zahlungen bieten verschiedenste Vorteile, für Privatpersonen wie auch Unternehmen. Hier ein Überblick über die wichtigsten davon:

  • Aktuelle Kontostände: Mit Instant-Zahlungen erfolgen Belastung und Gutschrift auf das Bankkonto in der Schweiz gleichzeitig.
  • Sicher und endgültig: Es gibt keine langen Wartezeiten oder Unsicherheiten, ob eine Zahlung erfolgreich gutgeschrieben wurde. Instant-Zahlungen werden sofort verarbeitet und sind final.
  • 24 Stunden und 365 Tage: Weder Uhrzeit, Wochentag noch Feiertag beeinflussen die Ausführung einer Instant-Zahlung.
  • Sofortige Bestätigung: Sowohl die zahlende als auch die begünstigte Partei können eine sofortige Bestätigung der Zahlung erhalten. Auch bei nicht erfolgreicher Zahlung wird die zahlende Person sofort informiert.

Was bringen Instant-Zahlungen im Alltag?

Instant-Zahlungen helfen immer dann, wenn es schnell gehen muss. Hier einige Beispiele aus der Praxis:   

Dringende Rechnung

Sie haben eine Rechnung etwas zu lange liegen lassen und müssen sie so schnell wie möglich bezahlen, um nicht in Verzug zu geraten? Dank einer Instant-Zahlung ist das in Sekundenschnelle erledigt – das Geld geht sofort beim Rechnungssteller ein.     

Bezahlen auf dem Flohmarkt

Sie haben auf dem Flohmarkt einen echten Glücksfund gemacht, aber kein Bargeld dabei? Dank einer Instant-Zahlung können Sie das Fundjuwel innert weniger Sekunden per Mobile Banking bezahlen. 

Dringende Überweisungen am Wochenende

Es ist Sonntag und Sie müssen trotzdem eine dringende Zahlung ausführen? Instant-Zahlungen funktionieren rund um die Uhr – an 365 Tagen im Jahr.

Kauf eines E-Bikes

Sie kaufen sich über eine Auktionsplattform ein gebrauchtes E-Bike. Der Verkäufer will das Geld sofort, damit er Ihnen das Fahrrad übergeben kann. Statt eine grosse Menge Bargeld bei sich zu tragen, können Sie das Geld einfach per Instant-Zahlung überweisen.

Sind Instant-Zahlungen nun Standard?              

Seit August 2024 sind alle grossen Schweizer Banken in der Lage, Instant-Zahlungen zu empfangen. Das heisst allerdings nicht, dass Instant-Zahlungen in der Schweiz bereits zum neuen Standard geworden sind. Die allermeisten Zahlungen innerhalb der Schweiz laufen noch immer nach dem traditionellen System ab und kommen erst im Laufe von ein bis zwei Tagen nach der Zahlungsauslösung beim Empfänger an. Zum Vergleich: Das SEPA Instant Credit Transfer Verfahren, welches Echtzeit-Überweisungen in Euro ermöglicht, besteht seit November 2017. Im vierten Quartal 2024 lag der Anteil von Instant-Zahlungen bei allen SEPA-Überweisungen bei 20,92 Prozent.

Zudem sind in dieser Angelegenheit nicht nur die Banken gefragt. Auch die Rechnungssteller können nun ihre Prozesse weiter optimieren. Denn auch wenn die Bank des Empfängers die Zahlung sofort verbucht, arbeiten die internen Systeme der Rechnungssteller (z.B. Versicherungen, E-Commerce oder Energieversorger) häufig noch nicht in Echtzeit. In der Schweiz hat diese Entwicklung eben erst begonnen, sie dürfte jedoch in Zukunft weiterhin an Fahrt aufnehmen.

 

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