Rätseln und entkommen

Wer sich in einen Escape-Room einschliessen lässt, sucht das Denkspiel und den Nervenkitzel. Wir bieten Ihnen Einsichten hinter die Kulissen – und lassen den Ausgang nicht aus dem Blick.

Text: Patrick Steinemann / Bilder: Lucas Ziegler | aus dem Magazin «ZH» 3/2021

Marco Bollhalder, Geschäftsführer von Actionworld, in einem Escape Room

Beim Escape-Room-Anbieter Actionworld in Obfelden fordern 14 Themenwelten Sinne und Hirnzellen. Vor und hinter den Kulissen sorgen Geschäftsführer Marco Bollhalder und sein Team dafür, dass alle Teilnehmenden am Ende ein Erfolgserlebnis haben – und sicher wieder hinausfinden.

Escape Room, der ein versunkenes Piratenschiff darstellt

Die Dielen knarren im gesunkenen Piratenschiff: Wo ist bloss dieser Schatz? Die Türen knallen im Hotelzimmer: Ist das noch normal? Die Gefährten kreischen: Warum jagt einem dieser Graf Dracula immer noch einen solchen Schrecken ein? Alle 14 Escape-Rooms von Actionworld haben ein anderes thematisches Setting. «Wir legen Wert auf Details in einem authentischen Ambiente», sagt Marco Bollhalder. «Unsere Kunden sollen über alle Sinne angesprochen werden.»

Marco Bollhalder, Geschäftsführer von Actionworld, in einem Escape Room

Ein verborgener Safe, ein verschobener Spiegel: Wer in einem Escape-Room weiterkommen will, muss beobachten, aufspüren, kombinieren. «Viele unserer Kunden sind am Anfang noch zurückhaltend, aber nach ein paar Minuten packt alle das Spielfieber», sagt Marco Bollhalder. Denn das Ziel ist für alle Teilnehmenden das gleiche: die Rätsel mithilfe der versteckten Hinweise in 60 Minuten zu lösen.

Mitarbeiter stellt die Ordnung in einem Escape Room wieder her

Hektisches Suchen, Kissen und Decken wirbeln durcheinander: Haben die Teilnehmenden einen Raum «bearbeitet» und wieder verlassen, müssen Marco Bollhalder und sein Team alles auf Anfang setzen. «Jede Szene und jedes Requisit ist in einem Beschrieb genau fest­gehalten. Denn alle Kunden sollen das Gefühl haben, sie seien die ersten, die diesen Raum betreten und erforschen.»

Marco Bollhalder, Geschäftsführer von Actionworld, im Überwachungsraum

Haben sie den versteckten Schlüssel schon gefunden? Im Überwachungsraum verfolgen Marco Bollhalder und seine Mitarbeitenden die Entdecker in den Escape-Rooms. «Kommt ein Team nicht weiter, kann es über Lautsprecher Tipps und Hinweise anfordern – es sollen alle ihr Erfolgserlebnis haben.» Die Räume sind mit Sensoren, Knöpfen und Schaltern bestückt, jede Aktivität löst auf den Bildschirmen ein Signal aus.

Tafel mit Hilfe-Knöpfen in einem Escape Room

Auch bei den Escape-Rooms gibt es Zulieferer, welche die Rätsel und Ausstattungen als Komplettpaket anbieten. «Den nach dem Horrorfilm ‹The Saw› gestalteten Raum bauen wir erstmals in Eigenregie», sagt Marco Bollhalder. Wer die jetzt noch gewöhnlichen Türen sieht, ahnt kaum, was dahinter bald enthüllt wird ...

Montage einer Türe in einem Escape Room

Zahlen und Fakten

Branche:

Escape-Rooms gehören zur Event- und Unterhaltungsindustrie

Betriebe:

Mittlerweile gibt es Dutzende Anbieter und Räume im Kanton Zürich

Berufe:

Die Mitarbeitenden kommen aus allen möglichen handwerklichen Berufen, eine direkte Ausbildung gibt es nicht.

Personal:

Viele Mitarbeitende arbeiten im Stundenlohn – der Andrang der Gäste variiert und ist an den Wochenenden meist viel grösser als unter der Woche.

Zukunft:

Die Branche ist in den letzten Jahren stark gewachsen – und die grosse Nachfrage nach solchen «Live Games» hält weiter an.

 

Serie «Volkswirtschaft»

Vom traditionellen Handwerksbetrieb bis zum hochtechnologisierten Start-up - die Zürcher Wirtschaft ist sehr vielfältig. 

In der Serie «Volkswirtschaft» stellen wir ausgewählte Branchen und ihre Vertreterinnen und Vertreter vor. In bildstarken Reportagen gewähren sie spannende Einblick in ihr Tun. 

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