Den Auftakt machten die Briten im Jahr 2010. Das Ziel des ersten UK Stewardship Code war es, Aktionäre dazu zu bewegen, ihre Stimme bei den Firmen, in die sie investiert hatten, einzubringen. Das sogenannte Investment Stewardship erfolgt über zwei Mechanismen: durch den aktiven Dialog mit den Unternehmen (Engagement) und die Ausübung der Aktionärsstimmrechte an der Generalversammlung (Voting).
In der Schweiz stärkte die «Minder-Initiative», bei der es vordergründig um die Kompensation von Managern ging, die Investment Stewardship-Idee: Pensionskassen müssen seitdem im Falle von Schweizer Aktien im Interesse ihrer Versicherten abstimmen – eine Depotstimmrechtsvertretung wurde untersagt.
Stephan Balmer, Teamleiter Manager Selection bei der Zürcher Kantonalbank, prüft Asset Manager und Fondsleitungen in der standardisierten Vermögensverwaltung auf Herz und Nieren. Damit ein Fonds in der standardisierten Vermögensverwaltung in Betracht gezogen wird, werden zahlreiche Finanzkennzahlen analysiert. Seit einiger Zeit wird zudem auch das Investment Stewardship der Asset Manager unter die Lupe genommen. «Investment Stewardship spielt eine immer grössere Rolle. Wir haben daher ein umfassendes Bewertungsraster entworfen, um die Asset Manager mit glaubwürdigem und engagiertem Investment Stewardship identifizieren zu können», so Stephan Balmer.