Smart Cities sind die Zukunft

Städte stehen vor substanziellen Herausforderungen. Urbanisierungsdruck, Bevölkerungswachstum und Klimawandel bringen städtische Gebiete an ihre Grenzen. Neue Konzepte und Technologien sind gefragt. Wie Anleger davon profitieren können, lesen Sie im Betrag von Anlagespezialist Jens Schweizer

Text: Jens Schweizer / Bild: Andreas Guntli

Jens Schweizer
«Bevölkerungswachstum und Urbanisierung führen dazu, dass bis 2050 rund zwei Drittel der Weltbevölkerung oder 6,5 Milliarden Menschen in städtischen Gebieten leben werden.» Jens Schweizer, Anlagespezialist Anlagethemen und -trends

Über 50 Grad heiss wurde der Asphalt der Europaallee in Zürich in diesem Sommer. Dies reicht zwar noch nicht ganz, um ein Spiegelei darauf zu braten, brachte aber das Blut von Städteentwicklern zum Kochen. Die Europaallee steht hier stellvertretend für die zentralen Herausforderungen der Entwicklung städtischer Gebiete. Klar ist, dass Städte zukünftig nicht mehr so wie bisher gebaut werden können.

Städte als Grundlage unseres Wohlstands

Manche Städte haben sich über Jahrhunderte und gar Jahrtausende zu Zentren mit mehreren Millionen Einwohnern entwickelt. Dies ist nicht nur darauf zurückzuführen, dass Menschen soziale und auf Interaktion angewiesene Wesen sind. Die regionale Konzentration menschlicher Aktivität macht auch ökonomisch Sinn. Wissenschaft, Handel und Kultur erblühen vor allem in Städten. Die Urbanisierung ist eine der zentralen Grundlagen unseres Wohlstandes. Städte erwirtschaften gemäss den Vereinten Nationen (UNO) rund 80 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts. Bevölkerungswachstum und Urbanisierung führen dazu, dass bis 2050 rund zwei Drittel der Weltbevölkerung oder 6,5 Milliarden Menschen in städtischen Gebieten leben werden.

Urbanisierung und Bevölkerungswachstum führen zu substanziellen Herausforderungen

Städte verbrauchen bereits heute 60 bis 80 Prozent der produzierten Energie und verursachen im gleichen Anteil die weltweiten CO2-Emissionen. Die globalen Abfallmengen in Städten werden sich bis 2050 verdoppeln. Die Ansprüche an die Stadtentwicklung sind zahlreich: Verfügbarkeit von angemessenem Wohn- und Lebensraum (Platz, Wärme, Hygiene, Erholung), Zugang zur Grundversorgung, nachhaltige Mobilitätskonzepte, stabile Energieversorgung und Kommunikationssysteme, funktionierende Abfallentsorgung, Kanalisation und Reduktion von Luftverschmutzung und Energieverbrauch, ideale Bedingungen für wirtschaftliche Aktivität und so weiter. Kurzum: Gefordert ist nichts Geringeres als die Sicherstellung einer hohen und nachhaltig erreichten Lebensqualität für aktuelle und vor allem für kommende Generationen.

Entwicklung neuer Konzepte und Technologien sind gefragt

Dazu kommt, dass der Klimawandel und die seit Kurzem stark steigenden Energiepreise diese Herausforderungen verschärft haben beziehungsweise die Ineffizienzen im aktuellen System schmerzhaft aufzeigen. Mehr von allem ist keine Lösung mehr. Im Zentrum der zukünftigen Städteentwicklung wird die intelligente Integration aller Bedürfnisse stehen. Dies erfordert nicht nur eine langfristige Planung über Generationen, sondern insbesondere auch die Entwicklung neuer Konzepte und Technologien.

In der zukunftsgerichteten Städteentwicklung tätige Unternehmen könnten profitieren

Viele Unternehmen in diesem Bereich stammen aus dem technologienahen Teil des Industriesektors oder aus dem IT-Sektor. Für Industrieunternehmen sehen wir aufgrund der dort weiterhin guten Gewinnentwicklungen das grösste Potenzial innerhalb der zyklischen Sektoren. Das zukunftsgerichtete Geschäftsmodell und die generelle Technologienähe machen diese Unternehmen oft zu Wachstumstiteln, bei denen wir nach den bisherigen Korrekturen dieses Jahr zunehmend wieder mehr Potenzial sehen.

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