Was ist Dropshipping?

Das sogenannte «Dropshipping» ist ein Geschäftsmodell im Online-Handel, bei dem Händler überwiegend als Vermittler auftreten, den Verkaufsprozess abwickeln und allenfalls für den Service zuständig sind. Erfahren Sie mehr darüber.

Text: Rolando Seger

Symbolbild zum Thema Dropshipping
Dropshipping ermöglicht Verkäufern eine grosse Flexibilität und Skalierbarkeit einer breiten Produktpalette. (Bild: Getty Images)

Der Online-Handel dominiert heute als beliebter Konsumstil viele Produktkategorien und ist fester Bestandteil unseres Lifestyles. Man stöbert im Internet, informiert sich, vergleicht Angebote und Preise. Am Ende bestellt man das Objekt der Begierde elektronisch und lässt es sich bequem nach Hause liefern. Neu ist das nicht, denn der E-Commerce hat seinen Siegeszug bereits Anfang der 1990er-Jahre angetreten.

Käuferinnen und Käufer wünschen sich günstige Online-Angebote, attraktive Versandkonditionen und eine schnelle Lieferbereitschaft. Um diesen Kundenbedürfnissen gerecht zu werden, stehen die Händler vor grossen Herausforderungen.

Mit Verteilzentren, Aussenlagern und Logistikpartnern versuchen sie, Händler und Kundinnen möglichst schnell zu beliefern. Doch Lagerhaltung ist teuer und aufwendig. Nicht nur die Infrastruktur und der Betrieb kosten Geld, auch die Waren müssen erst beschafft und damit vorfinanziert werden. Vor allem Artikel mit geringem Lagerumschlag sind eine kostspielige und risikobehaftete Belastung und schmälern die Marge.

Ein eigenes Ggeschäftsmodell: Dropshipping

Einige Händler begegnen dem Problem beispielsweise mit hochautomatisierten Logistik-Superzentren. Zudem lagern sie nur noch umsatzstarke Artikel, die von einer Software ausgewählt werden, welche die Warenströme permanent analysiert. Um Kosten zu sparen, versuchen die grossen Player zunehmend, die Lagerhaltung und Logistik an die Hersteller auszulagern, was konkret bedeutet: Die Händler kümmern sich vor allem um das Marketing und den Kundenservice vor Ort und leiten eingehende Bestellungen direkt an den Grosshandel oder den Hersteller weiter. Dort wird die Ware bereitgestellt, verpackt und mit den notwendigen Dokumenten direkt an den Endkunden verschickt.

Vielleicht haben Sie sich schon einmal gewundert, warum Sie die bei einem inländischen Anbieter bestellten Artikel nicht von diesem selbst, sondern in seinem Namen direkt beispielsweise aus China geliefert bekommen. Das sogenannte «Dropshipping» ist ein Geschäftsmodell im Online-Handel, bei dem Händler überwiegend als Vermittler auftreten, den Verkaufsprozess abwickeln und allenfalls für den Service zuständig sind. Die Verkaufsware haben sie jedoch kaum je physisch bei sich. Stattdessen arbeiten sie mit Grosshändlern und Herstellern zusammen, welche Lagerung, Verpackung und den direkten Versand der Ware an den Endkunden übernehmen. Das spart Zeit, Aufwand und Kosten und verringert das Geschäftsrisiko.

Einfacher Marktzugang, tiefere Margen

Ein Online-Shop ist leicht zu erstellen und ermöglicht neuen Akteuren den Markteintritt mit relativ einfachen Mitteln. Investitionen fliessen somit vornehmlich in die Bewerbung der Verkaufsplattform und nicht in teure Infrastruktur und komplexe Logistikprozesse. Dropshipping ermöglicht Verkäufern eine grosse Flexibilität und Skalierbarkeit einer breiten Produktpalette. Gleichzeitig werden Risiken und Komplexität ausgelagert. Im Gegenzug sind die Margen für Dropshipper logischerweise geringer als für traditionelle Einzelhändler. Für Verbraucherinnen und Verbraucher, die ausdrücklich lokale Anbieter unterstützen möchten, ist es von Vorteil, wenn Informationen darüber verfügbar sind, ob ein bestimmter Artikel lokal verfügbar ist oder aus der Schweiz verschickt wird.

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