Der Eigenheimmarkt überrascht gleichermassen wie die langen Warteschlangen an der Zürcher Bahnhofstrasse vor den Läden von Gucci, Versace und Co. Man könnte meinen, der Wunsch nach dem Eigenheim habe im Zuge von COVID-19 angesichts steigender Arbeitslosenzahlen und Unsicherheit nachgelassen. Doch ganz im Gegenteil. Die Eigenheimpreise setzten in der Schweiz und besonders im Kanton Zürich zu einer regelrechten Rallye an.
Dabei funktionierte gerade im Hochpreissegment die Vermarktung sehr gut. In der Schweiz wurden im letzten Halbjahr so viele Einfamilienhäuser über 3 Millionen und so viel Stockwerkeigentum über 2 Millionen Franken inseriert wie schon seit über 3 Jahren nicht mehr. Die hohen Preise konnten die Verkäufer in der Regel problemlos durchsetzen. Das zeigen unsere Berechnungen des Transaktionsabschlages, der Differenz zwischen Angebots- und Transaktionspreisen, bei Einfamilienhäusern. Wie der Name sagt, geben die Verkäufer in der Regel beim Preis etwas nach. Seit Corona ist dieser Preisabschlag praktisch verschwunden. Mit den Fundamentaldaten lässt sich dieses Preiswachstum nicht vollständig erklären. Die tiefen Hypothekarzinsen locken schon lange, der Mietwohnung den Rücken zu kehren und stattdessen in die eigenen vier Wände zu investieren.