Perspektiven­wechsel: Intern temporär den Job wechseln

Für ein paar Monate intern eine neue Aufgabe übernehmen, ohne seine aktuelle Funktion aufgeben zu müssen? In ein neues Fachgebiet eintauchen und so wertvolle Erfahrungen sammeln? Die Zürcher Kantonalbank bietet ihren Mitarbeitenden mit einem temporären Funktionswechsel den Perspektivenwechsel und fördert so ihre Entwicklung. Dies zeigt das Beispiel von Jil Broghammer.

Text: Ina Gammerdinger / Bilder: Céline Meier

Die eigene Fähigkeiten erweitern oder neue Perspektiven einnehmen? Diese Gelegenheit bietet die Zürcher Kantonalbank mit dem temporären Jobwechsel.

Jil Broghammer ist seit 2015 bei der Zürcher Kantonalbank tätig und aktuell als Standortverantwortliche am Standort der Zukunft in Stettbach tätig. Ihr Interesse für das Recruiting entwickelte sie während ihrem Studium in Wirtschaftspsychologie. Mit dem temporären Funktionswechsel ins Recruiting konnte sie für zwei Monate einen tieferen Einblick ins Human Resources gewinnen.

Frau Broghammer, warum haben Sie sich für einen Stage im Recruiting entschieden?

Mein Interesse für diesen Bereich besteht bereits seit meiner Lehre bei der Zürcher Kantonalbank. Nach der kaufmännischen Ausbildung habe ich mich für den Bachelorstudiengang Business Psychology entschieden – dadurch entwickelte sich mein Interesse. Um Praxiserfahrung zu sammeln, habe ich mich für den Stage im Recruiting entschieden. Erste Erfahrungen durfte ich bereits bei Rekrutierungen von Mitarbeitenden für unsere Konzeptfiliale in Stettbach sammeln.

Was waren Ihre Erwartungen an den temporären Funktionswechsel?

Möglichst viele Einblicke in die vielfältigen Tätigkeiten und Aufgaben zu erhalten, um ein umfassendes Verständnis für die Abläufe zu entwickeln. Für mich ist der Wechsel auf Zeit die Chance, Erfahrungen zu sammeln, ohne meine bisherige Funktion aufgeben zu müssen.

Was waren Ihre Aufgaben?

Ich habe zum Beispiel Recruiterinnen und Recruiter zu Interviews begleitet – eine lehrreiche Erfahrung. Nun weiss ich noch besser, auf was ich bei der Gesprächsführung achten muss und habe an Selbstsicherheit gewonnen.

Beispiele, bitte.

Dank der Teilnahme an zahlreichen Bewerbungsgesprächen konnte ich den standardisierten Interviewleitfaden weiterentwickeln. Mit dieser Aufgabe habe ich einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für zukünftige Gespräche geleistet. Zudem durfte ich bei der Vorbereitung von Assessment Centern mitwirken und meine Erfahrungen aus dem Vertrieb einbringen. Ich habe aber auch Einblicke in andere Bereiche der Talentgewinnung gewonnen, beispielsweise ins Employer Branding. Dort konnte ich meine Ideen für neue Willkommensvideos und Beiträge auf den Social-Media-Kanälen der Zürcher Kantonalbank platzieren.

Was hat Sie beim Start in der Talentgewinnung besonders überrascht?

Der Einstieg in den temporären Funktionswechsel fühlte sich zu Beginn an wie ein neuer Job. In den ersten Tagen lernte ich das Team, die Aufgaben und die verschiedenen Systeme kennen. Ich konnte viel Neues ausprobieren und durfte von Anfang an sehr selbständig arbeiten. Ich war überrascht über die positiven Rückmeldungen und das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde. Besonders beeindruckt hat mich die Vielfalt der Stellen, die wir in unseren Geschäftseinheiten besetzen. Der Austausch mit den einzelnen Fachbereichen war besonders interessant, denn ich konnte dadurch ganz andere, spannende Seiten der Bank kennenlernen. Und die grosse Anzahl an Bewerbungen hat mir bestätigt, wie beliebt die Zürcher Kantonalbank als Arbeitgeberin ist.

Welche ersten Erkenntnisse ziehen Sie aus dem temporären Jobwechsel?

Die Zeit war spannend und ich nehme viele neue Eindrücke mit. Die Begegnungen mit anderen Kolleginnen und Kollegen sind zudem eine schöne Erfahrung auf menschlicher Ebene. Es lohnt sich, einen Stage über mehrere Monate zu absolvieren – insbesondere bei einem Teilzeitpensum. So kann man einen umfangreichen Eindruck gewinnen und auch selbst mit anpacken.

Was sind die Vorteile eines temporären Perspektivenwechsels?

Neue Einblicke gewinnen, aber dem alten Job nicht den Rücken kehren müssen. Ein weiterer Vorteil ist das Kennenlernen von vielen neuen Menschen, wodurch ich mein Netzwerk erweitert habe. Man lernt so auch neue Arbeits- und Denkweisen kennen und kann seine Fähigkeiten in weiteren Bereichen ausbauen. Insgesamt ist ein zeitlich begrenzter Jobwechsel eine sehr gute Möglichkeit, aus seiner Komfortzone herauszutreten und neue Erfahrungen und Einblicke zu sammeln. Es erfordert etwas Mut und Selbstvertrauen, trägt aber auch zu einer persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung bei.

Inwiefern profitiert die Zürcher Kantonalbank als Arbeitgeberin von Ihrem Wechsel?

Während des Funktionswechsels konnte ich meine Fähigkeiten und Kompetenzen erweitern, welche ich dann in meinem Arbeitsalltag und in meiner bisherigen Rolle nutzen kann. Durch meine Vertriebserfahrung konnte ich meine Sichtweise einbringen – so hat auch das Talentgewinnungsteam profitiert. Eine Win-Win-Situation.

Wem empfehlen Sie einen temporären Funktionswechsel?

Allen, die sich in einen Bereich weiterentwickeln möchten, mit dem sie in der aktuellen Funktion keine oder wenige Berührungspunkte haben. Bereits durch einen Kurzstage kann man herausfinden, ob ein längerfristiger Stage eine Option ist. Auch für Menschen, die ihr Fachwissen erweitern möchten oder in ihrer derzeitigen Position nur begrenzte Einblicke in den Gesamtprozess haben, kann ein Funktionswechsel eine interessante Erfahrung sein.