Unter Strom: Elektro-LKW für eine klimaneutrale Logistik
Die Reduktion des CO2-Fussabdrucks ist ein Dauerthema – bei Privatpersonen wie auch Firmen. Das Logistikunternehmen Krummen Kerzers reagiert und fährt neu mit Elektro-LKW. Möglichmacherin ist die Zürcher Kantonalbank. Von der Umstellung profitiert nicht nur die Umwelt.
Text: Livia Caluori
Verkehr – der grösste inländische CO2-Verursacher; allen voran der Individualtransport. Aber auch der Güterverkehr trägt dazu bei. Muss nicht sein, sagt das Management von Krummen Kerzers. Das Logistikunternehmen setzt sich für eine klimaneutrale Mobilität ein und investiert trendig: in Elektro-Fahrzeuge.
«Krummen Kerzers übernimmt Verantwortung und lebt aktiv den Anspruch einer Vorreiterin, ganz im Sinne ihres Slogans 'Wir tun mehr'», sagt Thomas Grimm, Vertriebsleasing-Experte der Zürcher Kantonalbank. Denn: Zwar kommt die Elektromobilität in der Schweiz zum Beispiel bei Postautos und Kehricht-Sammelfahrzeugen bereits grossflächig zum Einsatz, in der Logistik bisher aber nur vereinzelt.
Hier setzt Krummen Kerzers an. «Für uns ist es der nächste logische Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Darum setzen wir neben Biogas neu auch auf Batterieelektromobilität – und haben in vier vollelektrische Zugmaschinen investiert», sagt Peter Krummen, Geschäftsführer der Krummen Kerzers AG. Weitere sollen auch dank der Finanzierungsunterstützung der Zürcher Kantonalbank folgen.
140 Tonnen CO2 Einsparungen
Die Rede ist von Fahrzeugen des Typs «Futuricum», die von der Winterthurer Firma Designwerk entwickelt und hergestellt werden. Mit ihren 900-kWh-Batterien haben sie eine Reichweite von 500 Kilometern – bei einer Ladezeit von vier Stunden. Damit sind sie optimal einsetzbar für fixe Routenfahrten von mittlerer Distanz. Die gute Nachricht auch: Wird das Fahrzeug mit erneuerbarem Strom geladen, lassen sich mit ihm jährlich 140 Tonnen CO2 einsparen.
Die Innovation ist nicht gratis: Einerseits beträgt der Kaufpreis ein Vielfaches einer herkömmlichen Dieselzugmaschine. Andererseits sind mit solchen Investitionen auch nicht unerhebliche Risiken und Pionierarbeit in Fahrzeug und Infrastruktur verbunden.
Es profitieren: Umwelt, Fahrer, Anwohnerinnen
Trotzdem treten diese Faktoren für Peter Krummen in den Hintergrund: «Um dieser gesellschaftlichen Verpflichtung nachzukommen, nutzen wir alle Mittel und Wege, unseren CO2-Fussabdruck so klein wie möglich zu halten.»
Gewinner dieser Umstellung ist zuvorderst die Umwelt. Doch auch die Fahrerinnen und Fahrer profitieren davon: Es sei ein komplett anderes, nämlich ein angenehmeres Fahrerlebnis als bei Dieselfahrzeugen, sagen sie. Die elektrischen Fahrzeuge sind auch deutlich geräuscharmer unterwegs. Ihr nunmehriges Vorbeisäuseln ersetzt das bisherige Vorbeidonnern; erst recht Anwohnerinnen und Anwohner von stark befahrenen Strassen kommt dies zugute.
Über das Unternehmen
Die Krummen Kerzers AG ist ein international tätiges Transport- und Logistikunternehmen mit Hauptsitz in Kerzers FR und Niederlassungen in Basel, Bürglen TG, Altstätten SG und Cadenazzo TI. Das inhabergeführte Unternehmen hat sich auf temperaturgeführte Transporte von Food- und Pharmaprodukten spezialisiert und bietet ausserdem massgeschneiderte Warehousing Lösungen an. Für sein Engagement und Pioniergeist im Nachhaltigkeitsbereich wurde Krummen Kerzers mit zwei Lean & Green Sternen, dem Swiss Logistics Award 2019 und dem Raiffeisen Unternehmerpreis 2021 ausgezeichnet. Krummen Kerzers ist anerkanntes Mitglied der Science Based Targets Initiative.