Neuer Bankrat gewählt

Der Zürcher Kantonsrat hat heute Prof. Dr. Adrian Bruhin in stiller Wahl in den Bankrat der Zürcher Kantonalbank gewählt. Bruhin löst Rolf Walther ab, der am 1. Oktober altersbedingt nach zehn Jahren aus dem Bankrat ausgeschieden ist.

Text: Philip Bessermann

Alt-Bankrat Rolf Walther (rechts) und sein Nachfolger Adrian Bruhin vor dem Zürcher Stadthaus
Alt-Bankrat Rolf Walther (rechts) und sein Nachfolger Adrian Bruhin vor dem Zürcher Stadthaus. (Bild: Simon Baumann)

Dr. oec. publ. Adrian Bruhin ist seit 2016 Professor am Departement für Volkswirtschaftslehre der Universität Lausanne, wo er zu Experimental- und Verhaltensökonomik sowie Finanzstabilität lehrt und forscht. Nach einem Grundstudium und Doktorat an der Universität Zürich von 2001 bis 2008 forschte er am selben Ort für zwei weitere Jahre. Anschliessend war er für zwei Jahre als Ökonom bei der Schweizerischen Nationalbank tätig, wo er beispielsweise mithalf die systemrelevanten Banken und Funktionen zu bezeichnen. Seine erste Berufung zum Assistenzprofessor erfolgte 2012 an der Universität Lausanne. Adrian Bruhin ist Mitglied im Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Volkswirtschaft und Statistik. Von 2006 bis 2010 war er Mitglied der Rechnungsprüfungskommission der Stadt Wetzikon und der Oberstufenschulgemeinde Wetzikon-Seegräben.

Was hat Sie dazu bewogen, sich zur Wahl zum Bankrat der Zürcher Kantonalbank aufstellen zu lassen?

Bruhin: Ich habe mich seit meiner Jugend stets gesellschaftlich engagiert. Die Tätigkeit im Bankrat ist eine einmalige Gelegenheit dieses Engagement zugunsten des Kantons Zürich fortzusetzen, in einem Bereich der hervorragend zu meinen fachlichen Kenntnissen und Interessen passt. Zudem freue ich mich auf die Herausforderung, zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Bankrat, den Mitgliedern der Generaldirektion und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine zukunftsgerichtete Strategie für die Zürcher Kantonalbank umzusetzen. Schliesslich bietet mein Mitwirken im Bankrat auch die Chance für einen Wissensaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis.

Was ist Ihr Bezug zum Kanton Zürich und zur Zürcher Kantonalbank?

Bruhin: Der Kanton Zürich ist meine Heimat. Ich bin hier geboren, zur Schule gegangen und hatte das Privileg, an der Universität Zürich an einer der weltweit besten Fakultäten für Volkswirtschaftslehre studieren zu können. Auch der Grossteil meines Freundeskreises befindet sich hier im Kanton Zürich. Ich bin selbst schon lange Kunde der Zürcher Kantonalbank und schätze neben der Qualität ihrer Dienstleistungen auch ihre ausgeprägte Kundennähe. Ferner arbeitete ich bereits als Student zwischen 2001 und 2004 jeweils während den Semesterferien für die Zürcher Kantonalbank in den Bereichen Steuerverarbeitung und Stiftungen. Es freut mich daher ausserordentlich, erneut für die Bank tätig sein zu dürfen.

Nach zehn Jahren im Bankrat der Zürcher Kantonalbank ist Rolf Walther per 1. Oktober 2020 aufgrund der Altersklausel aus seiner Funktion zurückgetreten. Er leitete ab 2011 den Risikoausschuss Bankrat und war sechs Jahre lang Ersatzmitglied des Bankpräsidiums. Davor war er während 29 Jahren für die UBS in verschiedenen Funktionen tätig. Von 1990 bis 2004 war Rolf Walther Mitglied des Zürcher Gemeinderats und präsidierte diesen von 2001 bis 2002. Von 2003 bis Mai 2010 war er Mitglied im Kantonsrat. Walther hat in der letzten Dekade unter anderem als Präsident des Verbands der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden der Stadt Zürich und im Stiftungsrat des Wildnisparks Zürich gewirkt. Er freut sich darauf mit seiner Familie mehr Zeit zu verbringen. Nach vielen Reisen in die hinteren Ecken und Aufstiegen auf die höchsten Gipfel der Welt warten jetzt beschauliche Ausflüge im Kanton Zürich. Die Bank dankt Rolf Walther für sein Engagement und wünscht ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute.
 

Was sind Ihre wertvollsten Erinnerungen aus Ihrer Zeit als Bankrat?

Walther: Zum einen bleibt die Menschlichkeit als meine wichtigste Erinnerung an die Zürcher Kantonalbank. In interessanten Filial- und Fachstellenbesuchen konnte ich dank der offenen Gesprächskultur von Mitarbeitenden wie auch Kaderleuten unheimlich viel lernen. Dafür bin ich sehr dankbar. Die Belegschaft der Bank überzeugt fachlich und menschlich – vom Lernenden bis zur Generaldirektion. Der Leistungsauftrag und die Werte werden täglich gelebt. Dadurch arbeitet die Bank auf allen Ebenen nachhaltig. Weiter erinnerungswürdig war der nach vielen Jahren erfolgte Abschluss des Steuerstreits mit den USA.

Welchen Wunsch möchten Sie gerne Ihrem Nachfolger auf den Weg mitgeben?

Walther: Die Zürcher Kantonalbank ist im Besitz der Zürcher Bevölkerung und wächst schon seit vielen Jahren beständig. Ein Teil des Zuwachses kann seit 150 Jahren der Kantonsbevölkerung in die Staats- und Gemeindekassen ausgeschüttet werden. Adrian Bruhin wünsche ich, dass er diese Wachstumsgeschichte mit dem Bankratskollegium, der Geschäftsleitung und mit den Mitarbeitenden weiterschreiben kann.

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