Sieben Gäule für einen Schwan

Ein Bild und seine Geschichte: Für diese Beitragsreihe haben wir im historischen Archiv der Zürcher Kantonalbank gestöbert.

Text: Matthias Wiesmann, Historisches Archiv

Pferdegespann mit aufgeladenem Brunnentrog, 1891. (Bild: Ortsbildarchiv Gemeinde Horgen)
Pferdegespann mit aufgeladenem Brunnentrog, 1891. (Bild: Ortsbildarchiv Gemeinde Horgen)

Was macht ein Pferdegespann vor der Filiale Horgen? Und warum stehen ein paar Männer in einem Steintrog und trinken Bier? Im Oktober 1891 wurde ein riesiger Steintrog für den neuen Schwanen-Brunnen ausgeliefert. Er war im italienischen Baveno aus lokalem Granit gefertigt worden. Ordnungsgemäss traf er auf einem Güterwagen im Bahnhof Horgen ein, jedoch gab es keinen geeigneten Kran, um die schwere Fracht abzuladen. Kurzerhand ging es zurück nach Thalwil. Dort hievte ein stärkerer Kran den Trog auf einen eilig aus Zürich herbeigerufenen Siebenspänner, der ihn auf der Landstrasse nach Horgen transportierte. Visavis von der Filiale wurde der heute noch erhaltene Schwanen-Brunnen schliesslich aufgestellt. Dessen Anblick erfreute auch die Bankmitarbeitenden – jedoch nicht sehr lange. Bald brauchte der Hausbesitzer die Bankräumlichkeiten für seine Weinhandlung, weshalb die Zürcher Kantonalbank ab 1896 die Kundinnen und Kunden der Gemeinde mit dem Schwan im Wappen an der nahegelegenen Lindenstrasse bediente.

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