Zahlenkünstler am Werk

Ein Bild und seine Geschichte: Für diese Beitragsreihe haben wir im historischen Archiv der Zürcher Kantonalbank gestöbert.

Text: Matthias Wiesmann / Bild: Historisches Archiv der Zürcher Kantonalbank

Meist freut man sich über gute Zahlen in der Jahresrechnung, hier allerdings entzückt vor allem die künstlerische Gestaltung des Deckblatts. Es handelt sich dabei um die Geschäftszahlen-Sammlung der «Zinstragenden Ersparungs-Cassa für alle Stände der Einwohner des Cantons Zürich» für das Jahr 1829.

Die Kasse war 1805 von der Hülfsgesellschaft, einer wohltätigen Institution einflussreicher Zürcher Familien, insbesondere für Kleinsparer gegründet worden. Beim «Oberbuchhalter» mit dem besonderen kalligrafischen Flair, der rechts unten signiert hat, handelt es sich um Hans Conrad Meyer-Bürkli (1776-1853), der 1822 in den Stadtrat von Zürich gewählt wurde. Ab 1817 engagierte er sich ehrenamtlich als Buchhalter bei der gemeinnützig ausgerichteten Bank und erstellte insgesamt 34 künstlerisch ausgestattete Jahresabschlüsse.

Mit der Zürcher Kantonalbank erwuchs der Kasse 1870 eine ernstzunehmende Konkurrenz, so dass man den früheren, etwas sperrigen Namen kippte und sich als «Sparkasse der Stadt Zürich» fortan auf einen geografisch begrenzteren Raum konzentrierte. 1990 wurde die Sparkasse auf ihr Ersuchen hin schliesslich von der Zürcher Kantonalbank übernommen, weshalb die 34 Finanzzahlen-Preziosen heute in unserem Historischen Archiv zu finden sind.

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