«Ich sah mich selbst nie als Rebellen. Ich war einfach ich. Und so bin ich auch heute noch.» Toni Vescoli (*1942) ist in den 1960er-Jahren Sänger einer der ersten Schweizer Rock-’n’-Roll-Bands. Mit «Les Sauterelles» tourt er um die Welt, sie werden als «Swiss Beatles» gefeiert, spielen 1967 als Vorband der Rolling Stones bei deren legendärem Konzert im Zürcher Hallenstadion. Die ersten Jahre seiner Kindheit verbringt Toni Vescoli in Peru, 1950 kehrt die Familie in die Schweiz zurück. «Als Zugezogener mit italienischem Namen war ich zunächst ein Aussenseiter. Doch das legte sich rasch.» Schon früh kam er über die Geschwister seiner Mutter mit Musik in Berührung, mit Kunst. Auf dem selbst gebastelten Detektorradio hörte er Rock ’n’ Roll. «Die Initialzündung war, als ich ‹King Creole› mit Elvis Presley im Kino sah.» Der Vater ist nicht begeistert von Toni Vescolis musikalischen Ambitionen, etwas Richtiges muss er lernen: Hochbauzeichner. Parallel dazu nimmt seine Musikkarriere Fahrt auf. Kritische, gesellschaftspolitische Lieder sind ihm seit jeher ein Anliegen. «Mir ist Harmonie sehr wichtig, jeder soll zu seinem Recht kommen. Ungerechtigkeit hat mich schon immer auf die Palme gebracht.»