Als Simon Oswald acht Jahre alt ist, steht er wie gebannt in einem Einkaufszentrum vor einem Fernseher. Er schaut zu, wie ein Mann auf einem Brett mit einer Schnur davor einen Tiefschneehang hinunterfährt. «Das war die Initialzündung», erzählt der heute 48-Jährige. «Mit meinem Vater tüftelte ich an einem ersten Snowboard – ein Reinfall.» Doch Simon Oswald liess nicht locker. Er probierte verschiedene Methoden aus, beschaffte sich da und dort Materialien.
Heute verkauft er seine Bretter unter dem Label «Super Snowboards», jedes davon ist ein Einzelstück. Der passionierte Snowboardfahrer begann Mitte der 1990er-Jahre, die Boards auch für andere herzustellen. «Damals konntest du noch im Sommer auf dem Titlis snowboarden», erinnert er sich. Mittags sei dann aber für die meisten Schluss gewesen, der Schnee war einfach zu nass. «Nur ich, ich fuhr noch dank meines Belags», sagt er lachend. Dies sorgte für Aufmerksamkeit, das Interesse an seinem Snowboard wuchs. Auch Boardercrossbretter für spätere Junioren-Weltmeister und Olympiasieger entwickelte er.
Trotzdem: Das Bauen von Snowboards war und ist für ihn «ein grosses Hobby im Nebenerwerb». Zu sehen, wie viel Freude die Menschen auf seinen Brettern haben, sporne ihn seit jeher an. Und: «Ich bin noch nicht zufrieden. Es gibt immer wieder neue Materialien, die ich ausprobieren will.»
