2,5 Milliarden Franken: So viel hat die Schweizer Bevölkerung 2022 an gemeinnützige Organisationen gespendet – ein Rekord. Gemäss Spendenreport 2023 von Swissfundraising und der Stiftung Zewo ist dies das dritte Mal in Folge, dass in der Schweiz mehr als 2 Milliarden Franken gespendet wurden. Es entspricht einem langjährigen Trend, dass immer mehr Haushalte mit ihrem Geld etwas Gutes tun wollen: Sei dies aus einem Gefühl der sozialen Verantwortung heraus oder als Ausdruck der eigenen Werte und Überzeugungen. Heutzutage gibt es nebst dem klassischen Spenden vielfältige Möglichkeiten, wie mit Geld Institutionen, Projekte, Gruppen oder auch Privatpersonen unterstützt werden können. Wer einen Teil seines Vermögens für einen gemeinnützigen Zweck einsetzen will, kann dies beispielsweise in Form einer Stiftung tun.
Gemeinnützig über das eigene Leben hinaus
Schweizweit gab es im vergangenen Jahr insgesamt 308 Stiftungsgründungen. Oft entstünden Stiftungen im Rahmen einer Nachlassplanung, sagt Hansjörg Schmidt, Leiter Key Clients Stiftungen bei der Zürcher Kantonalbank. «Eine Stiftung kommt vor allem infrage, wenn jemand einen bestimmten Zweck über lange Zeit verfolgen möchte. Das kann der Betrieb eines Museums sein oder die Unterstützung von Bedürftigen.» Die ZKB berät bei der Gründung und Verwaltung von Stiftungen. Ihre Mitarbeitenden verfügen über langjährige Erfahrung und ein breites Netzwerk im Schweizer Stiftungssektor.
Der Stiftungszweck sollte so formuliert sein, dass er langfristig auch unter veränderten gesellschaftlichen und technologischen Umständen Sinn ergibt. Da beim Führen einer Stiftung laufende Kosten für Administration, Aufsicht, Revision oder Vermögensverwaltung anfallen, gibt es eine Untergrenze, die das Stiftungsvermögen nicht unterschreiten sollte. «Wir empfehlen, mindestens fünf Millionen Franken einzusetzen», sagt Schmidt. «Zudem müssen einige amtliche Formalitäten berücksichtigt werden. Dazu gehören etwa die Bestimmung von Stiftungssitz und Aufsichtsbehörde, der Handelsregistereintrag sowie die Beantragung der Steuerbefreiung», merkt der Experte an. «Es lohnt sich daher, sich bei der Gründung professionell beraten zu lassen.» Alternativ gäbe es auch die Möglichkeit, eine Substiftung innerhalb einer Dachstiftung einzurichten, beispielsweise bei der ZKB Philanthropie Stiftung, welche die Zürcher Kantonalbank Anfang 2024 gegründet und mit 25 Millionen Franken alimentiert hat (siehe Box). «Dabei entstehen weniger Kosten als für eine eigenständige Stiftung, sodass sie sich bereits mit etwa einer Million Franken Kapital realisieren lässt», sagt Schmidt.