Was wird aus Gesellschaftsspielen?

Seit der Coronapandemie ist Spielen bei Jung und Alt hoch im Kurs.

Aufgezeichnet: Simona Stalder / Illustration: Alina Günter | aus dem Magazin «ZH» 3/2023

Illustration zum Thema Spiele

«Vor zwanzig Jahren erntete ich häufig ein Kopfschütteln, wenn ich erzählt habe, dass ich rund zehn Stunden pro Woche mit Spielen verbringe. Ich wurde gefragt, ob ich nichts Besseres zu tun hätte. Heute ist es gesellschaftsfähig, als Erwachsener zu spielen. Das ist Computer- und Handyspielen zu verdanken – sie haben Spielen populär gemacht. Seit einigen Jahren liegen, nicht zuletzt wegen der Coronapandemie, auch Gesellschaftsspiele wieder im Trend. Besonders beliebt sind derzeit gesellige Spiele mit wenigen Regeln. Computer- und Brettspiele inspirieren sich seit jeher gegenseitig: Einige der ersten Computerspiele basierten auf Brettspielen, etwa das legendäre ‹Civilization›, bei dem die Spielerin oder der Spieler eine menschliche Zivilisation aufbaut und führt. Umgekehrt wurden auch Videospiele immer wieder zu Brettspielen adaptiert. Ein aktuelles Beispiel ist ‹Dorfromantik›, das Spiel des Jahres 2023. Hier bauen die Spielenden gemeinsam eine dörfliche Landschaft nach bestimmten Vorgaben auf. In jüngster Zeit kommen vermehrt hybride Spiele auf den Markt: Gesellschaftsspiele, die mit virtuellen Elementen angereichert werden. Ich bin überzeugt, dass die Lust am Spielen in guter Gesellschaft anhält, denn die Auswahl an Spielen ist riesig – es gibt für jede und jeden das passende Spiel.»

Beat Liechti

Beat Liechti (66) ist seit seiner Jugend passionierter Spieler. Seit 1990 führt der gelernte Heimerzieher den Spieleladen «Rien ne va plus» im Zürcher Oberdorf.

Serie «Was wird aus ...?»

Die genaue Zukunft vorhersagen kann niemand. Sich Gedanken machen über künftige Entwicklungen ist hingegen oft sehr anregend.

In der Serie «Was wird aus ...?» erkunden Expertinnen und Experten für uns, was aus alltägllichen Gegenständen oder Technologien wird – oder zumindest werden könnte.

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