Iran: Eingreifen der USA wird wahrscheinlicher

Die USA könnten militärisch Eingreifen

Die israelische Luftwaffe intensiviert ihre Angriffe auf Ziele der Islamischen Republik. Iran antwortet mit Drohnen- und Raketensalven. Eine rasche Deeskalation ist in weite Ferne gerückt, obwohl die Fähigkeit des Irans zu wirksamen Gegenschlägen begrenzt scheint. Dazu kommt, dass ein Eingreifen der USA wahrscheinlicher scheint als noch in den ersten Kriegstagen angenommen. Zwar gibt sich US-Präsident Donald Trump bedeckt («Niemand weiss, was ich tun werde.»), doch die Zeichen stehen zurzeit nicht auf Entspannung.

Überschaubare Reaktionen an den Finanzmärkten

Der erneute Anstieg des Ölpreises (Brent notiert bei 77,00 USD/bbl) hängt weniger mit einem möglichen Ausfall des iranischen Ölangebots zusammen, sondern vielmehr mit der Befürchtung, dass die Meeresstrasse von Hormus im Rahmen einer weiteren Eskalation nicht mehr oder nur noch erschwert befahrbar sein wird. Die asiatischen Märkte haben in der Nacht zum 19. Juni zwar etwas nachgegeben, die Bewegungen sind aber weit von Panikverkäufen entfernt. Zudem lässt sich kaum unterscheiden, ob die durchzogene Stimmung an den Finanzmärkten auf ein mögliches Eingreifen der USA oder auf den gestrigen Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed) zurückzuführen ist. Letztere beliess die Zinsen wie erwartet unverändert im restriktiven Bereich. Ebenfalls unauffällig sind die Bewegungen am Devisenmarkt und beim Gold. Der Euro und der US-Dollar notieren (Stand heute 09:00h) gegenüber dem Schweizer Franken unverändert bei rund 0,94 bzw. 0,82. Der US-Dollar notiert aufgrund des gestrigen Zinsentscheids des Fed sogar etwas fester. Vor diesem Hintergrund gab es auch beim Gold keine weitere signifikante Bewegung. Die überschaubare Reaktion der Finanzmärkte dürfte zudem darauf zurückzuführen sein, dass der Iran aus heutiger Sicht nicht über genügend militärische Schlagkraft verfügt.