Israels Angriff auf Irans Atomprogramm
Israel startet Operation «Rising Lion» gegen Irans Atomanlagen. Märkte reagieren verunsichert, Ölpreis steigt leicht.
Israel startet Operation «Rising Lion»
Israel hat in der Nacht auf Freitag mehrere Ziele im Iran angegriffen, darunter auch in der Hauptstadt Teheran. Im Fokus der Attacken standen Atomanlagen und die militärische Infrastruktur sowie hochrangige Beamte. Premierminister Benjamin Netanjahu hat erklärt, dass die Operation «Rising Lion» (aufsteigender Löwe) so lange fortgesetzt werde, bis die nukleare Bedrohung durch den Iran beseitigt ist. Er riet der israelischen Bevölkerung, sich mit Proviant zu versorgen und Geduld zu zeigen. Die USA erklärten, nicht an den Angriffen beteiligt gewesen zu sein. Am Freitagmorgen hat Iran mit Gegenangriffen reagiert.
Eskalationsspirale oder Entspannung?
Wie es weitergeht, ist zur Zeit kaum abschätzbar. Die entscheidende Frage ist, ob eine Eskalationskaskade folgt oder ob die laufenden Atomgespräche zwischen dem Iran und den USA bald fortgesetzt werden. Das iranische Regime ist geschwächt und der Staat verfügt nicht über genügend Marschflugkörper und ballistische Raketen, um Israel über längere Zeit unter Druck zu setzen. Sollten die iranischen Entscheidungsträger zum Schluss kommen, dass die Machterhaltung im Land mit einem Atomabkommen besser gewährleistet ist als mit einer militärischen Eskalation, dürften die militärischen Aktionen schon bald abebben. Dennoch ist eine Eskalation nicht auszuschliessen. Sollte der Iran die USA als Drahtzieher der Angriffen betrachten und ihrerseits US-Militärstützpunkte in Al Udeid, Katar, und Manama in Bahrain angreifen, ist mit einem heftigen und kurzen Schlag der USA auf militärische Einrichtungen im Iran zu rechnen. Die nächsten Stunden und Tage werden entscheidend sein – auch für die weiteren Auswirkungen auf die Finanzmärkte.
Initiale Marktreaktionen: Sicherheit gesucht, Ölpreis steigt; Verunsicherung an den Aktienmärkten
Die Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran war das bestimmende Thema am Finanzmarkt heute Morgen. Sicherheit wurde gesucht: Gold, Staatsanleihen sowie Währungen der sicheren Häfen wie der Schweizer Franken und der US-Dollar legten zu. Der stark mit der Situation in der Region verknüpfte Rohölpreis kletterte über Nacht aus Angst vor einer drohenden Angebotsreduktion zeitweise um über 10 Prozent nach oben. Der Anstieg relativierte sich allerdings im Verlauf des frühen Morgens, wohl auch weil sich die USA von den Angriffen distanzierten. An den Aktienmärkten sorgte die geopolitische Eskalation für Unsicherheit. Die europäischen Aktienmärkte öffneten im Negativen und auch die Futures für die US-Aktienmärkte standen im Minus.