«Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass ESG-Kennzahlen der leibhaftige Teufel sind.» So twitterte Elon Musk im Frühling dieses Jahres. Müsste sich der CEO des Unternehmens, das umweltfreundliche Fahrzeuge herstellt, nicht über die Verbreitung von Nachhaltigkeitskennzahlen freuen?
Beginnen wir von vorne: Die ESG-Kennzahlen komplementieren die klassische Finanzanalyse von Unternehmen, indem zusätzliche Kriterien aus den Bereichen Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) herangezogen werden. Im April 2022 wurde die Zusammensetzung des auf ESG-Kennzahlen beruhenden Indexes S&P 500 ESG neu festgelegt. Ergebnis: Tesla ist nicht mehr enthalten, dafür hat es Exxon Mobil in den Index geschafft.
Wieso schneidet das Vorzeigeunternehmen Tesla schlecht ab?
Für den Rauswurf von Tesla aus dem Index gibt es mehrere Gründe. So wird erklärt, dass eine Kohlenstoffstrategie und Verhaltenskodizes fehlen. Zusätzlich stellen vereinzelte Fälle von Rassendiskriminierung und schlechten Arbeitsbedingungen sowie die Untersuchung zu Todesfällen im Zusammenhang mit dem Autopilot Risiken für eine Investition in Tesla dar. Die Erklärung wurde zwar geliefert, doch ein schaler Beigeschmack bleibt. Um zu verstehen, wieso die Firma, die sich zum Ziel gesetzt hat, «die weltweite Transition zu erneuerbarer Energie zu beschleunigen», bezüglich des ESG-Ratings nicht besonders gut abschneidet, lohnt sich ein struktureller Blick auf deren Konstruktionsweise.