Neue digitale Tools für unsere Hypothekarkunden
Den Wert des Eigenheims selbst berechnen und Renovationen planen: Das können Kundinnen und Kunden mit einer Finanzierung bei der Zürcher Kantonalbank als exklusives Angebot künftig online tun. Markus Stocker, Leiter Finanzierungsgeschäft bei der Zürcher Kantonalbank, gibt Einblicke in die neuen Möglichkeiten und erklärt, warum die persönliche Beratung dennoch wichtig bleibt.
Interview: Katrin Hasler
Herr Stocker, die Zürcher Kantonalbank wird in Kürze exklusiv für Kundinnen und Kunden digitale Tools im Rahmen ihrer Immobiliendienstleistungen lancieren. Verraten Sie uns mehr.
Wir haben unser eBanking und unser Mobile Banking um einige Funktionen erweitert, die Eigenheimbesitzerinnen und -besitzern das Leben erleichtern sollen. Damit behalten sie immer den Überblick: Sie sehen, wie es um ihre Finanzierung steht, können den Wert ihrer Immobilie bestimmen, Renovationen planen und wichtige Themen frühzeitig erkennen. Das hilft, unliebsame Überraschungen zu vermeiden.
Das klingt spannend. Was hat es mit der Bewertung der Immobilie auf sich?
Das ist eine Funktion, die wir besonders hilfreich finden. Viele Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer fragen sich, wie viel ihre Immobilie aktuell wert ist – sei es aus Neugier oder weil sie ihre Finanzierung und ihr Vermögen aktiver bewirtschaften wollen. Mit unserem Hilfsmittel, dem sogenannten hedonischen Bewertungsmodell, erhalten sie jetzt schnell und kostenlos eine aktuelle Einschätzung zum Wert ihrer Immobilie.
Ist das eine neue Bewertungsmethode?
Die hedonische Methode ist ein bewährter Bewertungsansatz und kommt bei uns bereits seit über 20 Jahren bei der Hypothekenvergabe zum Einsatz. Die Methode setzt auf effektive, am Markt erzielte Transaktionspreise. Wir haben das Modell über die Zeit weiterentwickelt und mithilfe des geografischen Informationssystems GIS die für Immobilien wichtigsten Lagefaktoren wie zum Beispiel Aussicht, Besonnung und Lärm optimiert. Neu ist, dass wir dieses Modell unseren Kundinnen und Kunden direkt für die Bewertung ihrer eigenen Liegenschaft zur Verfügung stellen.
Neu ist auch die Möglichkeit, Renovationen zu planen. Aber oft fällt die Heizung ja gerade dann aus, wenn man das nicht erwartet.
Ja, wir wissen, dass Renovationen oft unerwartet dringlich werden und mit hohen Kosten verbunden sein können. Unsere neue Funktion hilft, Renovationsbedarf frühzeitig zu erkennen und darauf aufbauend nicht nur die Investition, sondern auch ihre Finanzierung zu planen. Konkret erhalten unsere Kunden und Kundinnen einen Überblick über die Lebensdauer der wichtigsten Bestandteile der Liegenschaft sowie die jeweils erwarteten Sanierungskosten. Das gibt Sicherheit und ermöglicht, diese Schritte frühzeitig und stressfrei anzugehen. Das ist jetzt besonders aktuell, weil mit der beschlossenen Abschaffung des Eigenmietwertes Renovationskosten künftig nicht mehr steuerlich abzugsfähig sein werden. Unser Tool unterstützt bei der rechtzeitigen Planung und Umsetzung der sowieso anfallenden Renovationen sowie jener, die jetzt aufgrund der Gesetzesänderung sinnvollerweise vorgezogen werden sollten.
Neue Funktionen für das eigene Zuhause
Gute Neuigkeiten für alle Kundinnen und Kunden der Zürcher Kantonalbank mit einer Eigenheimfinanzierung: Ab dem 24. November 2025 können sie im eBanking und im Mobile Banking neue Funktionen nutzen. Mit der Investitions- und Renovationsplanung können sie Projekte noch einfacher planen – und profitieren gleichzeitig von einer noch besseren Beratung. Zudem können sie den Wert ihrer Liegenschaft in Zukunft live verfolgen.
Ab 24. November 2025 finden Sie unter folgendem Link die neuen Tools:
zkb.ch/immobilien-bereich
Was war Ihnen bei der Entwicklung dieser Funktionen besonders wichtig?
Uns war wichtig, dass wir den Zugang zu Finanzwissen für unsere Kundinnen und Kunden vereinfachen. Wir wollten, dass die Funktionen intuitiv und leicht verständlich sind. Keine komplizierten Tools, sondern praktische Helfer, die den Alltag erleichtern und die finanzielle Selbstbestimmung stärken. Ausserdem sollen sie nicht die persönliche Beratung ersetzen, sondern diese sinnvoll ergänzen.
Viele Menschen möchten sich heute zuerst selbst informieren, bevor sie eine Beratung suchen. Wie unterstützen die neuen Funktionen diese Selbstständigkeit?
Das ist genau der Punkt, an dem unsere neuen Funktionen ansetzen. Sie geben unseren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, sich selbstständig und in ihrem eigenen Tempo mit wichtigen Themen rund um ihr Eigenheim auseinanderzusetzen. Wenn sie eine Beratung wünschen, sind sie noch besser vorbereitet und können ihre Fragen gezielt stellen. Wir möchten sie ermutigen, selbst aktiv zu werden – und ihnen gleichzeitig die Gewissheit geben, dass wir immer auch persönlich an ihrer Seite sind, wenn sie Unterstützung brauchen.
Die neuen Funktionen sollen auch die Beratung verbessern. Wie geht das?
Wir haben die Funktionen so gestaltet, dass unsere Kundenberaterinnen und -berater die Informationen aus der Selbstbedienung nahtlos aufgreifen und weiterentwickeln können. So können sie im Gespräch noch individueller auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden eingehen. Die weiterentwickelten Informationen stehen diesen nach der Besprechung im eBanking wieder zur Verfügung. So resultiert eine durchgängige Beratung, die noch effizienter, persönlicher und zielgerichteter ist.
Glauben Sie, dass die persönliche Beratung auch in zehn Jahren noch gefragt sein wird?
Das ist eine spannende Frage! Ich bin überzeugt, dass digitale Tools in Zukunft eine noch grössere Rolle spielen werden. Aber die persönliche Beratung wird auch in zehn Jahren noch genauso wichtig sein – vielleicht sogar wichtiger. Denn gerade bei komplexen oder emotionalen Themen wie der Finanzierung eines Eigenheims schätzen viele Menschen den direkten Austausch mit Expertinnen und Experten. Wir sehen digitale Tools und persönliche Beratung nicht als Gegensätze, sondern als perfekte Ergänzung.
Die neuen Tools ermöglichen die digitale Auseinandersetzung mit der eigenen Immobilie.
Markus Stocker, Leiter Finanzierungsgeschäft bei der Zürcher Kantonalbank (Bild: Nik Hunger)