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8 Tipps zu Finanzen für Wohneigentümer

Ein Eigenheim ist mehr als nur ein Ort zum Leben. Es ist die vielleicht grösste Investition in Ihrem Leben und ein wichtiger Baustein für Ihre finanzielle Zukunft. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihre Finanzen vorausschauend planen. So können Sie die Vorteile Ihres Wohneigentums langfristig geniessen und finanzielle Stolpersteine vermeiden.

Text: Katrin Hasler

In diesem Artikel beleuchten wir acht wesentliche Aspekte, die Sie als Schweizer Wohneigentümerin oder Wohneigentümer kennen sollten, um die Finanzen rund um Ihre Immobilie optimal zu gestalten. Mit den Tipps unserer Expertinnen und Experten sind Sie auf der sicheren Seite.

Tipp 1: Ein Budget für laufende Kosten und Renovationen erstellen

Ein detailliertes Budget berücksichtigt sowohl laufende Kosten als auch zukünftige Renovationen und Investitionen. Es ist das Fundament einer soliden Finanzplanung für Wohneigentum. Bilden Sie laufend Rücklagen, um künftige grössere Investitionen wie z. B. eine neue Heizung finanzieren zu können.

Thomas Giezendanner, Filialleiter Winterthur

Laufende Kosten und zukünftige Renovationen im Blick behalten

Zu den laufenden Kosten zählen beispielsweise Zinsen, kleinere Unterhaltsarbeiten oder Reparaturen. Diese werden in der Tragbarkeitsrechnung Ihrer Bank bereits berücksichtigt. Doch was viele vergessen: Grössere Investitionen, wie der Ersatz der Küche nach 25 Jahren oder eine neue Heizung, fallen nicht darunter. Diese sogenannten Instandsetzungen sollten Sie unbedingt in Ihre Planung aufnehmen.

Rücklagen bilden – aber wie viel?

Damit Sie für grössere Renovationen gewappnet sind, lohnt es sich, frühzeitig Rücklagen zu bilden. Dafür ist es wichtig, die Lebensdauer der verschiedenen Bauteile Ihres Hauses und die damit verbundenen Investitionssummen zu kennen. So können Sie gezielt sparen und Überraschungen vermeiden. Nutzen Sie digitale Tools, um die Kosten richtig einzuschätzen. Im eBanking der Zürcher Kantonalbank gibt es neu eine Funktion für Eigenheimbesitzer, die Sie bei Ihrer Investitions- und Renovationsplanung unterstützt. Zudem erhalten Sie in unserem Ratgeberartikel wertvolle Tipps, wie Sie eine Renovation planen.

Tipp 2: Ökologisch renovieren und langfristig sparen

Investitionen in ökologische Renovationen sind nicht nur für die Umwelt sinnvoll, sondern Sie können damit langfristig auch erhebliche Energiekosten sparen.

Ursina Kubli, Immobilienexpertin

Energieeffizienz steigern

Eine bessere Wärmedämmung, moderne Fenster oder der Umstieg auf eine energieeffiziente Heizung: Solche Massnahmen senken den Energieverbrauch Ihres Hauses deutlich. Zudem steigern sie den Wohnkomfort und machen Ihre Immobilie zukunftssicher. Lesen Sie in unserem Ratgeberartikel, wie Sie eine Renovation planen.

Langfristig Kosten sparen

Nachhaltige Renovationen sind oft mit höheren Anfangsinvestitionen verbunden. Doch sie schonen nicht nur die Umwelt, sondern reduzieren auch Ihre Nebenkosten – so amortisieren sich solche Ausgaben über die Jahre. Gerade in Zeiten steigender Energiepreise zahlt sich das doppelt aus.

Tipp 3: Grüne Finanzierungsoptionen prüfen

Informieren Sie sich über spezielle Förderprogramme und vergünstigte Hypotheken für energieeffiziente Sanierungen. So senken Sie die Ausgaben für umweltfreundliche Massnahmen teils deutlich.

Arta Pnishi, Teamleiterin Vermögende Privatkunden

Förderbeiträge nutzen

Wussten Sie, dass es für ökologische Renovationen oft finanzielle Unterstützung gibt? Bund, Kantone und Gemeinden bieten Förderbeiträge für Massnahmen wie Solaranlagen, Wärmepumpen oder die Umstellung auf erneuerbare Energien. Informieren Sie sich frühzeitig, um von diesen Programmen zu profitieren.

Vergünstigte Hypotheken prüfen

Neben Förderbeiträgen unterstützen teilweise auch Banken umweltfreundliche Projekte. Die Zürcher Kantonalbank bietet für energieeffiziente Neubauten oder Renovationen das Umweltdarlehen an. Stark vergünstigte Zinssätze helfen Ihnen, die Kosten für nachhaltige Massnahmen weiter zu senken.

Tipp 4: Den Wert der eigenen Immobilie kennen

Nutzen Sie Online-Tools wie das im eBanking der Zürcher Kantonalbank für die Bewertung Ihrer Immobilie. Für wichtige finanzielle Entscheidungen kann zusätzlich eine professionelle Bewertung durch einen unabhängigen Experten oder eine Expertin sinnvoll sein.

Ursina Kubli, Immobilienexpertin

Regelmässig einschätzen lassen

Der Wert Ihrer Immobilie kann sich im Laufe der Zeit verändern – durch Marktentwicklungen, Renovationen oder einfach dadurch, dass das Gebäude sowie der Innenausbau und die Haustechnik in die Jahre kommen. Eine regelmässige Einschätzung hilft Ihnen, Ihre Vermögensverteilung zu optimieren und finanzielle Entscheidungen zielgerichtet zu treffen. Für wichtige Entscheidungen, wie den Verkauf oder die Anpassung Ihrer Hypothek, kann es sinnvoll sein, eine Expertin oder einen Experten hinzuzuziehen.

Verschiedene Bewertungsmethoden nutzen

Es gibt verschiedene Ansätze, um den Wert Ihrer Immobilie zu ermitteln. Online-Tools bieten eine einfache Möglichkeit, eine erste Einschätzung zu erhalten. Für eine detailliertere Analyse können Sie auf professionelle Bewertungsmethoden zurückgreifen, die Faktoren wie Lage, Zustand und Markttrends berücksichtigen. Im eBanking der Zürcher Kantonalbank können unsere Hypothekarkundinnen und -kunden ihr Eigenheim selbst bewerten und ihre Absichten bezüglich ihrer Liegenschaft hinterlegen.

Tipp 5: Das eigene Geld zielorientiert einsetzen

Wie setzen Sie Ihr Geld richtig ein? Kann es für Sie sinnvoller sein, die Vorsorge zu stärken, anstatt die Hypothek weiter abzuzahlen? Stimmen Sie Ihre Finanzen ganzheitlich auf Ihre Lebenspläne ab. So schaffen Sie finanzielle Stabilität für die Zukunft.

Andreas Habegger, Leiter Finanzplanung und Vorsorge

Schwachstellen identifizieren

Ein umfassender Blick auf Ihre finanzielle Gesamtsituation hilft, mögliche Schwachstellen zu erkennen. Haben Sie genügend Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben? Ist Ihre Altersvorsorge ausreichend? Oder gibt es Optimierungspotenzial bei Ihrer Hypothek? Eine ehrliche Bestandsaufnahme ist der erste Schritt zu einer zielgerichteten Vermögensstrategie.

Ziele kennen

Ihre Finanzen sollten gut auf die aktuelle Lebenssituation und die künftigen Veränderungen abgestimmt sein. Um finanzielle Entscheide zu treffen, ist es daher wichtig, dass Sie Ihre mittel- und langfristigen Ziele kennen. Möchten Sie im Alter schuldenfrei wohnen? Oder ist es Ihnen wichtiger, Ihre Vorsorge zu stärken, um später eine höhere Rente zu erhalten? Brauchen Sie Flexibilität und legen daher Wert auf den Aufbau von freiem Kapital? Oder liegt Ihr Fokus darauf, möglichst steueroptimiert zu investieren? Ihre Prioritäten bestimmen, wie Sie Ihr Geld am besten einsetzen.

Ideen mit Fachpersonen besprechen

Finanzielle Entscheidungen sind oft komplex. Deshalb lohnt es sich, die Unterstützung von Fachpersonen in Anspruch zu nehmen. Expertinnen und Experten können Ihnen helfen, Ihre finanzielle Gesamtsituation zu analysieren und optimal auf künftige Lebensereignisse abzustimmen. So erhalten Sie eine massgeschneiderte Lösung – sei es die optimale Höhe Ihrer Hypothek, eine stärkere Vorsorge oder ein verfeinertes Vermögenskonzept.

Tipp 6: Die Verlängerung der Hypothek strategisch angehen

Vergleichen Sie bei der Verlängerung Ihrer Hypothek verschiedene Hypothekenmodelle wie Festhypothek und SARON-Hypothek. Sie können auch Ihr Zinsrisiko durch eine Tranchierung der Hypothek reduzieren.

Marko Petrovic, Kundenbetreuer Vermögende Privatkunden

Strategisch angehen und frühzeitig planen

Warten Sie nicht bis zur letzten Minute, um sich damit zu beschäftigen, wie Sie Ihre Hypothek verlängern. Beginnen Sie frühzeitig, Ihre Optionen zu prüfen, damit Sie genügend Zeit haben, die für Sie beste Lösung zu finden. Eine strategische Herangehensweise gibt Ihnen Sicherheit und Flexibilität. Die Zürcher Kantonalbank bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Hypothekenverlängerung auch online zu bewirtschaften.

Verschiedene Modelle prüfen

Überlegen Sie, welches Hypothekenmodell mit welcher Laufzeit am besten zu Ihrer aktuellen Lebenssituation passt. Eine Festhypothek bietet Ihnen Planungssicherheit durch fixe Zinsen über eine bestimmte Laufzeit. Mit einer SARON-Hypothek profitieren Sie hingegen von den aktuellen Marktzinssätzen, die je nach Zinsentwicklung tiefer sein können. Beide Modelle haben Vor- und Nachteile – vergleichen Sie diese sorgfältig.

Aufteilung der Hypothek als Option prüfen

Eine Tranchierung Ihrer Hypothek kann helfen, das Zinsrisiko zu reduzieren. Dabei wird Ihre Hypothek in mehrere Teile mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinssätzen aufgeteilt. So vermeiden Sie, dass Ihre gesamte Hypothek auf einmal von Zinsänderungen betroffen ist.

Tipp 7: Vorsorge betrifft auch Ihr Wohneigentum – in jedem Alter

Wohneigentum sollte auch bei Invalidität, im Todesfall oder im Alter finanziell tragbar bleiben. Daher ist es sinnvoll, Ihre Vorsorge individuell anzupassen. So können Sie finanzielle Engpässe im Risikofall und im Alter vermeiden.

Andreas Habegger, Leiter Finanzplanung und Vorsorge

Den dritten Lebensabschnitt frühzeitig planen

Wie können Sie Ihr Eigenheim im Alter finanzieren? Ab dem 50. Lebensjahr ist es ratsam, die finanzielle Tragbarkeit Ihres Eigenheims im Hinblick auf die Pensionierung zu überprüfen. Mit dem Ruhestand sinkt in der Regel das Einkommen, was sich auf die Fähigkeit auswirken kann, Hypotheken und laufende Kosten zu tragen. Je früher Sie Klarheit schaffen, desto mehr Handlungsspielraum haben Sie.

Für alle Fälle vorsorgen – nicht nur für die Pensionierung

Das Leben bringt manchmal Risiken mit sich, die grössere finanzielle Auswirkungen haben können. Was passiert, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können? Eine Absicherung für den Fall einer Invalidität hilft, Ihren Lohnausfall aufzufangen. Können Ihre Liebsten das Eigenheim halten, falls Sie sterben? Mit einer finanziellen Absicherung im Todesfall können Sie sicherstellen, dass die Tragbarkeit der Hypothek gewährleistet bleibt. Durch eine sorgfältige Abstimmung Ihrer Vorsorge auf Ihre individuellen Bedürfnisse sorgen Sie dafür, dass Sie und Ihre Familie in allen Lebenslagen finanziell abgesichert sind.

Vorsorge und Hypothekenhöhe sollten zusammenpassen

Die Höhe Ihrer Hypothek spielt eine zentrale Rolle. Auch bei reduziertem Einkommen sollten die Hypothek sowie die Unterhalts- und Nebenkosten finanziell tragbar bleiben. Schaffen Sie Transparenz über Ihre Vorsorgeleistungen und bringen Sie diese in Einklang mit Ihrer Hypothek. Gut zu wissen: Die Zürcher Kantonalbank steht ihren Kundinnen und Kunden lebenslang zur Seite. Sie führt Hypotheken im dritten Lebensabschnitt weiter, sofern Kundinnen und Kunden den Verpflichtungen aus der Hypothek stets nachgekommen sind und die Hypothek nicht mehr als zwei Drittel des Liegenschaftswerts ausmacht. Unter gewissen Bedingungen kann die Hypothek sogar erhöht werden.

Unterstützung bei der Planung

Die Zürcher Kantonalbank unterstützt Sie und Ihre Familie dabei, Ihr Eigenheim finanziell tragbar zu gestalten – auch im Alter oder wenn Sie wegen Unfall oder Krankheit nicht mehr arbeiten können oder sogar sterben. In unserem Ratgeberartikel Eigenheim im Alter finanzieren finden Sie hilfreiche Tipps und wertvolle Informationen.

Tipp 8: Langfristig planen – über Lebensphasen hinaus

Denken Sie frühzeitig über Ihre Wohnbedürfnisse im Alter nach. Prüfen Sie verschiedene Optionen, um ein komfortables und finanziell abgesichertes Leben nach der Pensionierung sicherzustellen.

Andreas Habegger, Leiter Finanzplanung und Vorsorge

Wohnbedürfnisse im Alter berücksichtigen

Wie möchten Sie im Alter wohnen? Vielleicht ist Ihr aktuelles Zuhause zu gross, nicht altersgerecht gestaltet oder mit hohem Unterhaltsaufwand verbunden. Überlegen Sie, ob bauliche Anpassungen sinnvoll sind oder ob ein Umzug in ein kleineres, barrierefreies Zuhause besser zu Ihren Bedürfnissen passt. Je früher Sie sich mit diesen Fragen beschäftigen, desto mehr Optionen stehen Ihnen offen.

Wohneigentum weitergeben oder verkaufen

Klären Sie frühzeitig, ob Sie ihr Eigenheim weitergeben oder verkaufen möchten. Berücksichtigen sie dabei steuerliche und rechtliche, aber auch soziale und emotionale Aspekte. Könnte ein Nachfolgeobjekt sinnvoll sein? Und was müsste in der neuen Wohnsituation anders sein? Wie bereite ich den Umzug vor? Was soll mit den Hypotheken geschehen, was mit dem Verkaufserlös? Möchte ich bereits Vermögen weitergeben? Rechtzeitige und sorgfältige Absprachen innerhalb der Familie schaffen emotionale Entlastung. Sprechen Sie auch mit der finanzierenden Bank oder mit Steuer- oder Immobilienexpertinnen und -experten. So können Sie sich oft finanzielle Vorteile sichern.

Eigenen Nachlass regeln

Wohneigentum macht oft einen grossen Teil des eigenen Vermögens aus. Im Todesfall geht es an die Erbinnen und Erben und muss gegebenenfalls aufgeteilt werden. Regeln Sie Ihren Nachlass frühzeitig und nach Ihren Wünschen. Nutzen Sie die rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten aktiv, um sicherzustellen, dass Ihr Vermögen – einschliesslich Ihres Wohneigentums – in die gewünschten Hände gelangt.