Abwarten bringt nichts: Jetzt sparen und profitieren

Mit der 3. Säule lassen sich auch finanzielle Träume verwirklichen – primär als Ergänzung zur AHV und Pensionskasse im Alter gedacht, kann sie auch für selbstbewohntes Wohneigentum oder die berufliche Selbstständigkeit eingesetzt werden. Ein wahres Multitalent. Wie starte ich mit dem Sparen am besten? Andreas Habegger, Leiter Finanzplanung und Vorsorge, gibt Tipps.

Text: Ina Gammerdinger

Das Motto von Andreas Habegger, Leiter Finanzplanung und Vorsorge, lautet: «Lieber langfristig auch kleine Summen sparen, als darauf zu warten, bis man vielleicht einen grösseren Betrag auf die Seite legen kann.» (Bild: Simon Baumann)

Wie viel Geld sollten wir mit 30 auf dem Konto haben?

Die Spar- bzw. Investitionsquote fällt je nach Budget, das die jeweilige Person zur Verfügung hat, sehr unterschiedlich aus. Da ist mir keine Faustregel bekannt. Wichtig ist, dass Sparen ein stetiger Prozess sein sollte.

Sollten unter 30-jährige überhaupt schon damit beginnen, für die Pension zu sparen?

Ich empfehle generell, immer einen Teil des Einkommens auf die hohe Kante zu legen. Wer sein Geld anlegt, der kann von Renditechancen und vom Zinseszinseffekt profitieren. Auch mit kleineren Investitionen kann dann später eine beachtliche Summe zur Verfügung stehen – sei es langfristig für die Altersvorsorge, oder mittelfristig beispielsweise für den Erwerb von Wohneigentum oder als Gründungskapital für die Selbstständigkeit.

Heisst: Kleinvieh macht auch Mist.

So lässt es sich auch formulieren (lacht). Abwarten bringt nichts: Weder für kurzfristige Ziele noch für die Altersvorsorge. Man muss aktiv werden. Auch wenn nur 50 Franken pro Monat übrig sind, lohnt es sich. Denn je mehr Zeit fürs Sparen und Investieren zur Verfügung steht, desto länger kann das Geld «arbeiten» und desto grösser wird der finanzielle Handlungsspielraum.

Wann starte ich am besten?

Natürlich sofort – am besten mit einem monatlichen Dauerauftrag. Und mit regelmässigen Wertschrifteninvestitionen.

Ist Sparen für das Alter heute immer noch gleich wichtig wie früher?

Wegen der demografischen Entwicklung und der weiterhin leicht steigenden Lebenserwartung wird die private Vorsorge mit der gebundenen (Säule 3a) und freien Vorsorge (Säule 3b) sogar immer wichtiger. Es kann gar nicht oft genug gesagt werden: Die dritte Säule soll im Alter als Ergänzung den gewünschten Lebensstandard neben den Leistungen aus der AHV und der Pensionskasse sicherstellen. Je früher wir mit dem Sparen und Anlegen beginnen, desto besser. Deshalb ist es für junge Erwachsene besonders wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema private Vorsorge zu befassen.

Welchen Vorteil hat die Säule 3a im Gegensatz zum freien Sparen?

Die Säule 3a ist steuerlich begünstigt. Personen, die einer Pensionskasse angeschlossen sind, können Einzahlungen bei der Steuererklärung geltend machen. Aktuell liegt der maximale Sparbetrag für Personen mit Anschluss an eine Pensionskasse bei CHF 7'056 pro Jahr. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass das angesparte Vermögen in der Säule 3a gebunden ist und man im Unterschied zu gewöhnlichen Sparguthaben keinen freien Zugriff darauf hat. Man kann es frühestens fünf Jahre vor der ordentlichen Pensionierung (Referenzalter) beziehen. Es gibt nur wenige Ausnahmen – wie beispielsweise die Aufnahme einer selbstständigen Erwerbstätigkeit, der definitive Wegzug aus der Schweiz oder der Kauf von selbstbewohntem Wohneigentum.

Ein junger Mensch hat häufig nicht so viel Geld. Wie sollte er am besten anlegen?

In der Anlageberatung betrachten wir die persönliche Lebenssituation und -planung sowie die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden. Gemeinsam erheben wir ein Anlegerprofil und daraus resultiert die entsprechend passende Anlagestrategie. Die Strategie widerspiegelt die persönliche Risikofähigkeit und Risikoneigung unter Berücksichtigung des Anlagehorizonts. Wichtig ist jedoch, die Anlagestrategie nicht laufend an die aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen, sondern den persönlichen Kurs beizubehalten. Auch bei der Säule 3a begleiten wir unsere Kunden und schlagen ihnen ausgehend von der Anlagedauer und der persönlichen Risikoneigung ein geeignetes Anlageprodukt vor.

Kann ich auch mit kleineren Beträgen in Wertschriften investieren?

Ja, bereits ab CHF 50 lässt sich in erstklassige Anlagefonds investieren, die von unseren Spezialistinnen und Spezialisten professionell verwaltet werden. Man muss sich also noch nicht einmal selbst darum kümmern. Einzahlungen sind jederzeit als Einzel- oder Dauerauftrag möglich.

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Fondsportfolio

Bei der Vielfalt verliere ich den Überblick.

Das geht vielen Menschen so, und einige sparen beziehungsweise investieren deshalb nicht. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass unsere Kundinnen und Kunden verstehen, wie welche Investitionen funktionieren und welche Chancen und Risiken dahinterstehen. Eine persönliche Beratung sorgt für Transparenz und Sicherheit.

Apropos Anlegen in Wertschriften: Was tut der eher digital affine Typ?

Die Zürcher Kantonalbank hat digitale Lösungen für Wertschrifteninvestitionen in der freien Vorsorge schon längst – und für die Säule 3a gibt es frankly. Mit der App frankly dauert die Kontoeröffnung nur ein paar Minuten. Es gibt weder eine Mindestlaufzeit noch einen Mindestbetrag, den man jährlich einzahlen muss. Und schon ab einem Franken ist man dabei. Das Geld kann in hochwertige Anlageprodukte mit attraktiven Renditenchancen investiert werden – und dies zu sehr günstigen Preisen.

Ihr Tipp in einem Satz?

Wie viel Geld man auch immer zur Seite legen kann: Sofort mit dem Sparen und gegebenenfalls auch mit dem Investieren starten und dranbleiben – das ist auf jeden Fall besser, als abzuwarten und auf bessere Zeiten zu hoffen.