«Fussball und Drucken – das war mein Leben», sagt Konrad Kyburz. Da ist zum einen sein Lebenswerk, die Druckerei in Dielsdorf. Und zum anderen seine Karriere beim FCZ, die 1968 mit einem Meistertitel und 1970 mit einem Cup-Pokal gekrönt wurde. Während Köbi Kuhn im Sturm die Gegner ausdribbelte, kümmerte sich Koni Kyburz um die Verteidigung. Profis gab es damals noch nicht. In ihrem Berufsleben waren beide Fussballer in der Druckerbranche tätig. Hier hatte Kyburz die grösseren Ambitionen: 1972 kaufte er eine Vierfarben-Offsetdruckanlage und machte sich selbstständig.
Von der Dorfdruckerei zur Branchengrösse
Heute beschäftigt die Druckerei Kyburz 135 Mitarbeitende. Der 78-jährige Patron hat in den letzten Jahren Schritt für Schritt Verantwortung abgegeben, zuletzt auch die Führung der firmeneigenen Pensionskasse. Seit 2007 hat sein Sohn Patrick im Betrieb das Sagen. In den letzten Jahren reifte der Entschluss, die eigene autonome Pensionskasse zu liquidieren und sich einer teilautonomen Sammelstiftung anzuschliessen. «Ich möchte mich auf das Tagesgeschäft konzentrieren», sagt Patrick Kyburz. «Ich habe weder das Know-how noch die Zeit, um diese grosse Verantwortung zu tragen.» Ein Betriebsrundgang zeigt: Tatsächlich gibt es viel zu tun. Rund 40 Tonnen Papier verarbeitet die Druckerei Tag für Tag. «Der Konkurrenzkampf ist hart», sagt Konrad Kyburz. Nach wie vor ist er fast täglich im Betrieb. «Hoi, Koni», grüssen ihn Jung und Alt.
Rentabel bis zum Schluss
Mit der Entscheidung, die firmeneigene Pensionskasse zu liquidieren, steht die Druckerei Kyburz nicht allein da. Immer mehr Unternehmen sehen sich zu diesem Schritt gezwungen. Die Kosten steigen und das Anlegen im Tiefzinsumfeld ist anspruchsvoll. Doch es gibt Ausnahmen: «Viele kleinere Pensionskassen können sich mit Immobilien über Wasser halten und den versicherten Personen eine ansprechende Verzinsung weitergeben», sagt Pascal Jacqmin vom Team Berufliche Vorsorge der Zürcher Kantonalbank.