Die Nachfrage nach Gold ist ungebrochen. Allein 2021 wurden gemäss World Gold Council weltweit 3'500 Tonnen Gold gefördert. Die steigende Nachfrage nach dem edlen Rohstoff spürt auch die Zürcher Kantonalbank, eine der grössten Goldhändlerinnen hierzulande.
Drazen Repak, Leiter des Edelmetallhandels bei der Zürcher Kantonalbank, spricht über die Bedeutung von nachhaltigem Gold, das entsprechende Engagement der Bank, über die kürzliche Produkterweiterung und generelle Trends auf dem Goldmarkt.
Nachhaltigkeit und Gold – wie vereint die Zürcher Kantonalbank diese Themen?
Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Pfeiler unseres Geschäftsmodells – und dies integral über sämtliche Produkte hinweg. Der nachhaltige Edelmetallmarkt – in unserem Fall Gold und Silber – spielt dabei eine wesentliche Rolle. Wir engagieren uns für transparente Umwelt- und Sozialstandards im Lebenszyklus von Rohstoffen sowie für die sukzessive Schliessung von Rohstoffkreisläufen. Konkret geht es um Transparenz und die Rückverfolgbarkeit von Rohstoffen.
Seit wann setzt die Bank auf nachhaltiges Gold?
Bereits 2015 hat die Zürcher Kantonalbank als erste Schweizer Bank Fairtrade-Goldbarren von 1 bis 10 Gramm angeboten. Die Nachfrage steigt stetig. Im Jahr 2021 haben die Zürcher Kantonalbank und die ihr angeschlossenen Banken Fairtrade-Gold im Wert von über 30 Millionen Franken bezogen. Dies generierte Prämiengelder für die Produzenten von über 1,3 Millionen Franken.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Gold mit einem positiven Impact haben wir die Zusammenarbeit mit der Max Havelaar-Stiftung ausgebaut. Seit Mai 2021 sind auch 20 Gramm Fairtrade-Goldbarren im Sortiment.
Wie steht es um grössere Goldvolumen?
Auch hier verzeichnen wir eine steigende Nachfrage. Für grössere Volumen eignet sich unser Traceable Gold. Dieses vollständig rückverfolgbare Goldprodukt bieten wir unserer institutionellen Kundschaft seit April 2021 an. Es war unsere Antwort auf eines der grössten Probleme in der Goldlieferkette für Grossanleger: nämlich die Integrität des Goldes von der Mine bis hin zum Schmelzer.
Institutionelle Investoren fordern diese Integrität, denn für sie steigen die Anforderungen an Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien, kurz ESG-Kriterien. Zudem verlangen Reportingpflichten nach einer lückenlosen Dokumentation der angelegten Werte.
Auch vermögende private Anleger legen zusehends Wert auf Transparenz und Nachhaltigkeit in ihren Vermögenswerten.