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Iran: Situation nach dem Kriegseintritt der USA

USA bombardieren Irans Atomanlagen und diese drohen mit Vergeltung. Die Finanzmärkte reagieren bisher verhalten und der Ölpreis steigt. Anlegerinnen und Anleger müssen sich auf eine volatile Marktphase einstellen.

Text: Manuel Ferreira / Bild: Christian Grund

Manuel Ferreira, Chefstratege Zürcher Kantonalbank

Die USA bombardieren Atomanlagen im Iran

In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben die USA drei Atomanlagen im Iran bombardiert und diese massgeblich beschädigt. Dabei kamen erstmals die tonnenschweren bunkerbrechenden Bomben des US-Militärs zum Einsatz. Das iranische Regime drohte umgehend mit Vergeltungsmassnahmen. Allerdings sind Irans militärischen Optionen stark beschränkt, zumal Israel weiterhin die militärische Infrastruktur der Islamischen Republik unter Beschuss nimmt. Eine weitere Eskalation ist nicht auszuschliessen. Für die USA scheint der militärische Einsatz aber abgeschlossen zu sein. Derweil drängen die arabischen Staatsoberhäupter im Nahen Osten auf Verhandlungen, während sich die stärkste verbündete Milizarmee des Irans, die Hisbollah, sehr zurückhaltend gibt.

Überschaubare Reaktionen an den Finanzmärkten

Die weitere Eskalation im Nahostkonflikt wirkte sich auch an den Finanzmärkten aus. Allerdings fielen die Marktreaktionen nach dem Wochenende eher verhalten aus. Am Montag notierten die asiatischen Aktienmärkte überwiegend leicht im Minus. Der US-Dollar und der Schweizer Franken legten etwas zu. Über Nacht stieg der Rohölpreis (Sorte Brent) kurzfristig über USD 80,00 pro Fass, notierte am Montagmorgen aber nur leicht über dem Niveau von Freitag. Beim Rohöl bestehen kurzfristig nach wie vor die grössten Preisrisiken. Diese hängen weniger mit einem möglichen Ausfall des iranischen Ölangebots zusammen, sondern vielmehr mit der Befürchtung, dass die Meeresstrasse von Hormus im Rahmen einer weiteren Eskalation nicht mehr oder nur noch erschwert befahrbar sein wird.
 

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