Herr Schenker, erinnern Sie sich an Ihren ersten selbstverdienten Franken?
Als ich ein kleiner Junge war, verblüffte mich mein Götti immer wieder, indem er Zweifränkler scheinbar aus dem Nichts hinter meinen Ohren hervorzauberte. Das Geheimnis dieser wundersamen Geldvermehrung blieb mir verborgen. Doch ich wollte dann unbedingt zu meinem Sackgeld noch etwas hinzuverdienen. So unterstützte ich meine Mutter beim Bügeln der Hemden, half beim Sammeln von Altpapier und stand sogar einmal während des Zürifäschts am Grill.
Wann sind Sie auf den Gedanken gekommen, das Geld nicht auf dem Konto brachliegen zu lassen?
Als ich etwa 25 Jahre alt war, machte mich meine damalige Bank darauf aufmerksam, dass es sinnvoll sei, einen Teil der Ersparnisse anzulegen. Diese Empfehlung erschien mir plausibel. Ich wollte mein Geld für mich arbeiten lassen. So investierte ich erst einmal eine kleine Summe.
Was war denn Ihr erstes Investment?
Eine Einzahlung in die Säule 3a. Später begann ich, auch in Anlagefonds zu investieren.
Brauchten die ersten Schritte an den Finanzmärkten Mut?
Definitiv. Es ist sehr wichtig, sich darüber bewusst zu sein, dass jede Anlage ein Risiko mitbringt. Deshalb ist stets sorgfältig abzuwägen, welche Risiken man bereit ist einzugehen und welche nicht. Die Anlagestrategie sollte zum eigenen Persönlichkeitstyp und zur Lebenssituation passen.
Haben Sie schon einmal schlecht geschlafen wegen Anlagen?
Wenn die Börsen im Keller sind, beschleicht mich manchmal ein ungutes Gefühl. Das ist normal. In solchen Momenten sage ich mir jedoch vor allem: «Ruhe bewahren». Aus Erfahrung habe ich eines gelernt: Es ist besser, die Depotentwicklung und die Börsenkurse nicht pausenlos zu verfolgen.