Attraktive Schweizer Aktien aufspüren

Die Suche nach chancenreichen Schweizer Aktientitel erfordert einen strukturierten Anlageprozess. Dabei liegt der Fokus auf den Kriterien Qualität, Value und Nachhaltigkeit.

Text: Michael Häberli, Luca Riboni, Rocchino Contangelo

Die Ausgangslage unseres Anlageprozesses (siehe Abbildung, unten) bildet das Anlageuniversum. Dieses umfasst die 220 Aktien aus dem Swiss Performance Index (SPI) oder jene 200 Aktien aus dem Swiss Performance Index Extra (SPIEX). Der Fokus unserer ESG integrierten Fundamentalanalyse richtet sich auf die liquideren Schweizer Aktienwerte. Ein umfassender Bottom-up Researchprozess durchleuchtet die einzelnen Aktien nach festgelegten Kriterien. Abhängig von der Strategie zählen Portfolios danach zwischen 40 bis 65 Aktien. Anschliessend wird das Portfolio strategietreu konstruiert und risikobewusst betreut.

Anlageprozess für Schweizer Aktien

Quelle: Zürcher Kantonalbank

Eine fundamentale Bottom-up Analyse bedeutet, dass die Unternehmen gesondert nach verschiedenen Kriterien durchleuchtet werden. Dabei spielen drei Faktoren eine entscheidende Rolle: Qualität, Value und die Integration von ESG in unseren Anlageprozess. ESG steht für Environmental, Social and Corporate Governance. Das Ziel dabei ist, Firmen mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Profil zu identifizieren.

Qualität hat viele Facetten

Um die Qualität eines Unternehmens zu bestimmen, werden eine Vielzahl an Eigenschaften analysiert. Besondere Beachtung wird der Analyse des Geschäftsmodels geschenkt, da sich Unternehmen mit einer hervorragenden Marktposition, hohen Eintrittsbarrieren und einer Technologieführerschaft längerfristig erfolgreich im Markt behaupten können. Für die vertiefte Analyse werden nicht nur qualitative, sondern auch quantitative Kennzahlen wie beispielsweise die Gesamtkapitalrendite, die Cash-Flow Generierung sowie die Verschuldung des Unternehmens beachtet.

Zu den «weichen» Kriterien, welche ebenfalls wichtige Entscheidungsgrössen im Anlageprozess darstellen, zählen beispielsweise der Leistungsausweis sowie die Stabilität des Managements.

Nachhaltig fitte Anlagen selektieren

Jede Aktie bekommt einen ESG Score. Dieser drückt aus, wie viel ein Unternehmen für Umweltschutz, Soziales und gute Führung unternimmt. Der ESG Score ist wichtig für die Nachhaltigkeitsanalyse. Fragen zu Themen wie der Einhaltung der Pariser Klimaziele oder zur Corporate Governance werden in diesem Prozessschritt genauer nachgegangen und mit den Firmenvertretern im direkten Dialog diskutiert. Auf diese Weise können jene Aktien frühzeitig identifiziert werden, die von der Nachhaltigkeitsbewegung profitieren. Wir sind überzeugt, dass sich das positiv auf die risikobereinigte Rendite auswirkt.

Mehr Informationen zur Integration von ESG in Anlageentscheidungen finden Sie auf unserer Homepage.

Ein Auge auf günstig bewertete Aktien werfen

Beim Kriterium Value wird der durch verschiedene Methoden erwirtschaftete Unternehmenswert mit dem aktuellen Marktpreis verglichen. Dabei kann festgestellt werden, ob und wie stark ein Unternehmen über- beziehungsweise unterbewertet ist. Eine entsprechende Unterbewertung würde zu einer Überrendite in einem Titel führen. Auf lange Sicht gleichen sich die Preise für Aktien dem Fair Value an. Es ist somit mit steigenden Kursen zu rechnen.

Value-Titel sind derzeit gesucht, wie wir in einem kürzlich erschienen Blog feststellten.

Risikobewusste Portfoliostrategie

Nach erfolgter umfassender ESG integrierter Fundamentalanalyse der einzelnen Unternehmen setzen die Portfoliomanagerinnen und -manager unter Berücksichtigung des aktuellen Anlageumfelds, des Preispotenzials sowie der Marktliquidität ihre Portfolios gemäss Strategievorgaben um. Die Portfolios werden stets durch drei unterschiedliche Risikoinstanzen (Three Lines of Defense) beurteilt und überwacht.

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