Schulschluss: Welche Ausbildung passt zu mir?

Der Schritt von der Schule ins Berufsleben ist für junge Menschen eine grosse Umstellung. Ricarda Morf und Carmen Manso geben Tipps, wie der Ausbildungsstart glückt – sie sind Spezialistinnen im Bereich Nachwuchs bei der Zürcher Kantonalbank.

Text: Ina Gammerdinger / Bilder: Flavio Pinton

Ricarda Morf und Carmen Manso, Spezialistinnen Nachwuchs Zürcher Kantonalbank (Bild: Flavio Pinton)
Ricarda Morf und Carmen Manso sind Spezialistinnen im Bereich Nachwuchs bei der Zürcher Kantonalbank.

Worauf kommt es bei der Berufswahl an?

Ricarda Morf: Mir hat es sehr geholfen, in einige Ausbildungen und Unternehmen hineingeschnuppert zu haben; ebenso war hilfreich, Alternativen zur Lehre zu prüfen – wie etwa die Mittelschulen. Letztlich habe ich mich für die schulisch-organisierte Grundbildung mit einem anschliessenden Mittelschulpraktikum bei der Zürcher Kantonalbank entschieden.

Carmen Manso: Auch mein Berufsstart erfolgte bewusst bei der Zürcher Kantonalbank. Überzeugt haben mich die vielseitigen Tätigkeiten und das professionelle Umfeld. Die Zürcher Kantonalbank hat bei mir auch gepunktet, weil die enge Begleitung während der Ausbildung meinen Erwartungen und Bedürfnissen entsprochen hat, ich Zukunftsaussichten und Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt bekommen habe und mich ganz allgemein von Beginn an wohl gefühlt habe.

Ricarda Morf, Spezialistin Nachwuchs Zürcher Kantonalbank (Bild: Flavio Pinton)

Dank meinem Abschluss mit Berufsmaturität kann ich heute ein berufsbegleitetes Studium absolvieren.

Seit 2016 unterstützt Ricarda Morf den Nachwuchs der Zürcher Kantonalbank.

Was ist zu tun, wenn die Entscheidung nicht leicht von der Hand geht?

Ricarda Morf: Die Berufswahl ist für Schülerinnen und Schüler eine sehr frühe, aber wichtige Entscheidung. Doch die Berufswelt ist enorm vielfältig – es ist die Qual der Wahl. Ich empfehle, sich sehr breit und vertieft mit verschiedenen Ausbildungsalternativen – ob Lehre oder Mittelschule – auseinanderzusetzen. Dann fällt die Entscheidung leichter. Unterstützung gibt es dabei von professionellen Beratungszentren oder durch die Familie, Bekannte und Lehrpersonen mit entsprechenden Erfahrungen.

Carmen Manso: Informationsangebote der Unternehmen im Internet sowie zahlreiche Plattformen wie beispielsweise Yousty, berufsberatung.ch oder Gateway geben einen ersten Einblick in die verschiedenen Ausbildungsangebote. Diverse Veranstaltungen oder Schnupperlehren informieren eingehend über Ausbildungen. Es lohnt sich, die Angebote verschiedener Ausbildungsanbieter zu vergleichen und die Auswahl dann immer stärker einzugrenzen. Dann steht der erfolgreichen Berufswahl fast nichts mehr im Wege.
 

Carmen Manso, Spezialistin Nachwuchs Zürcher Kantonalbank (Bild: Flavio Pinton)

Nach meiner Ausbildung absolvierte ich ein internes Förderprogramm bei der Zürcher Kantonalbank und aktuell besuche ich den Vorkurs für den HR-Fachausweis – damit verknüpfe ich mein theoretisches Wissen mit der Praxis.

Seit rund drei Jahren arbeitet Carmen Manso in der Nachwuchsabteilung.

Lehrstelle oder Gymnasium – was zählt beim Entscheid?

Ricarda Morf: Wichtig ist es, die eigenen Ziele, Bedürfnisse, Wünsche und Interessen in den Fokus zu stellen. Ist sie oder er eher ein Macher-Typ und möchte schnell praktische Erfahrung sammeln, passt die Berufslehre gut. Wer hingegen gern Wissen in einem schulischen Umfeld aufbaut und für später sogar ein Studium ins Auge fasst, wählt eher eine gymnasiale Ausbildung. Konkrete Berufswünsche spielen oft eine wichtige Rolle, da für manche Berufe gewisse Ausbildungen erforderlich sind. Sind Schülerinnen und Schüler über ihren beruflichen Weg noch unschlüssig, bietet ihnen eine Mittelschule je nach Bedarf etwas Aufschub, bevor sie sich für eine bestimmte Branche oder einen konkreten Betrieb entscheiden müssen. Das schweizerische Bildungssystem bietet schlussendlich eine breite Palette von Ausbildungsmöglichkeiten und ist sehr durchlässig. Auch wenn man sich für eine Lehre entscheidet, ist es mit der Berufsmaturität später noch möglich, zu studieren.

Wie unterstützen Eltern ihre Kinder bestmöglich?

Ricarda Morf: Die Eltern beeinflussen die Berufswahl ihrer Kinder oftmals stark. Sie können motivieren, Impulse setzen und ihnen in Phasen von Verzweiflung oder Frustration den Rücken stärken. Wenn es um das Organisieren einiger paralleler Bewerbungen geht, können sie ihren Kindern dabei helfen, den Überblick über Kontakte, Anfragen oder Schnuppertermine zu behalten. Aber Eltern sollten ihren Kindern immer auch Verantwortung überlassen.

Carmen Manso: Auch für Eltern gibt es diverse Veranstaltungen und Messen von Unternehmen oder Berufsbildungszentren, die Tipps rund um das Thema der Berufserkundungsphase mit auf den Weg geben und informieren, wie sie ihre Kinder am besten unterstützen können.

Fragen an Juliano Cocetrone, der im Jahr 2022 seine Ausbildung bei der Zürcher Kantonalbank gestartet hat.

Juliano Cocetrone, Lernender Zürcher Kantonalbank (Bild: Flavio Pinton)
Dem Lernenden Juliano Cocetrone gefällt besonders die Atmosphäre bei der Zürcher Kantonalbank.

Was hättest du gern bereits früher gewusst?

Könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich bei Bekannten und Freunden Tipps für die Bewerbungsgespräche einholen und von deren Erfahrung profitieren. Mir war nicht bewusst, wie intensiv die Berufserkundungszeit sein wird, und ich wäre deshalb froh gewesen, hätte ich mich mit ihrer Unterstützung noch besser auf die Gespräche und den gesamten Prozess vorbereiten können.

Wieso hast du dich für die Zürcher Kantonalbank entschieden?

Ein wichtiger Grund für meine Entscheidung war der abwechslungsreiche Lehrablauf bei der Zürcher Kantonalbank. Durch die verschiedenen Einsätze kann ich viele Mitarbeitende und Bereiche der Bank kennenlernen. Hinzu kommt die familiäre Atmosphäre. Sie ist mir besonders wichtig.

Welche Angebote bietet ihr an, um jungen Leuten die Berufswahl zu erleichtern?

Ricarda Morf: An unseren Schnupperlehren – den sogenannten Erkundungsparcours – erfahren Schülerinnen und Schüler mehr über die Lehren bei der Zürcher Kantonalbank. Unsere Lernenden berichten über ihren Alltag und beantworten Fragen. An einem gemeinsamen Postenlauf erlangen die Teilnehmenden Einblicke in verschiedene Tätigkeiten innerhalb der Bank und erfahren alles zum Thema Bewerbung und Auswahlprozess. Der Event dauert einen halben Tag und bietet zudem die Möglichkeit, sich mit Lernenden und Betreuungspersonen auszutauschen.

Ein Ausbildungsplatz bei der Zürcher Kantonalbank – was ist dafür zu tun?

Carmen Manso: Was für die generelle Jobsuche gilt, gilt auch für den Berufseinstieg: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Dann: Schülerinnen und Schüler können an der Berufsmesse oder am Erkundungsparcour punkten, indem sie Interesse zeigen – und auch danach mit uns in Kontakt bleiben. Insbesondere im Bewerbungsschreiben gilt es, das konkrete Interesse an der Branche, der Lehre und der Zürcher Kantonalbank aufzuzeigen und nicht einfach ein generisches Schreiben zu verfassen. Und für ein mögliches Bewerbungsgespräch gilt: gut vorbereiten.

Wie erfolgt dann die Integration in den Arbeitsalltag bei der Zürcher Kantonalbank?

Carmen Manso: In einer gemeinsamen Einführungswoche lernen die Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger sich untereinander kennen – und die Bank überhaupt. Die Lernenden erhalten die wichtigsten Basis-Informationen, damit der Start gelingt, und sie wissen danach, an wen sie sich wann wenden können. Sie lernen unter anderem die Marke Zürcher Kantonalbank kennen, aber beispielsweise auch den Umgang mit sozialen Medien. Die Grundausbildung erfolgt dann in der Lernwerkstatt – dort werden die Lernenden in die Bankprodukte und unser Dienstleistungsangebot eingeführt. Ausserdem bieten wir Austauschmöglichkeiten mit anderen Lernenden und setzen bewusst auf Teamwork. Später im ersten Lehrjahr vertiefen sie ihr Wissen im Lernendenlager oder im Rahmen unserer Erlebnistage.

  1. 1 Organisiert sein – Wer sich bereits während der Berufsfindungsphase gut organisiert, schafft beste Voraussetzungen, um auch die Ausbildung gut strukturiert zu meistern.
  2. 2 Mutig sein – Ziel der Ausbildung über den Berufseinstieg hinaus ist es, möglichst viel für den weiteren beruflichen Weg mitzunehmen. Auf Menschen zugehen, sich vernetzen, ausprobieren, und ganz wichtig, sich trauen und fragen – auf all das kommt es an.
  3. 3 Nicht gleich aufgeben – Mit dem Start in die Lehre verändert sich viel. Neuer Berufsalltag, eine neue Umgebung und neue Mitmenschen. Nicht immer funktioniert alles von Beginn an. Doch von Fehlern bloss nicht entmutigen lassen. Ein Austausch mit vertrauten Personen kann helfen, wenn einmal nicht alles nach Plan läuft.
  4. 4 Austausch suchen – Auch ein intensiver Austausch mit den Lernenden kann eine grosse Hilfe für die persönliche Entwicklung sein. Durch das Teilen der eigenen Erfahrungen können andere profitieren – und schlussendlich man selbst.
  5. 5 Startschuss nicht verpassen – Da die Ausbildung aufeinander aufbaut, sollte man bereits zu Beginn der Lehre sein ganzes Potenzial ausschöpfen, Interesse zeigen und stets am Ball bleiben.