Lehrstelle oder Gymnasium – was zählt beim Entscheid?
Ricarda Morf: Wichtig ist es, die eigenen Ziele, Bedürfnisse, Wünsche und Interessen in den Fokus zu stellen. Ist sie oder er eher ein Macher-Typ und möchte schnell praktische Erfahrung sammeln, passt die Berufslehre gut. Wer hingegen gern Wissen in einem schulischen Umfeld aufbaut und für später sogar ein Studium ins Auge fasst, wählt eher eine gymnasiale Ausbildung. Konkrete Berufswünsche spielen oft eine wichtige Rolle, da für manche Berufe gewisse Ausbildungen erforderlich sind. Sind Schülerinnen und Schüler über ihren beruflichen Weg noch unschlüssig, bietet ihnen eine Mittelschule je nach Bedarf etwas Aufschub, bevor sie sich für eine bestimmte Branche oder einen konkreten Betrieb entscheiden müssen. Das schweizerische Bildungssystem bietet schlussendlich eine breite Palette von Ausbildungsmöglichkeiten und ist sehr durchlässig. Auch wenn man sich für eine Lehre entscheidet, ist es mit der Berufsmaturität später noch möglich, zu studieren.
Wie unterstützen Eltern ihre Kinder bestmöglich?
Ricarda Morf: Die Eltern beeinflussen die Berufswahl ihrer Kinder oftmals stark. Sie können motivieren, Impulse setzen und ihnen in Phasen von Verzweiflung oder Frustration den Rücken stärken. Wenn es um das Organisieren einiger paralleler Bewerbungen geht, können sie ihren Kindern dabei helfen, den Überblick über Kontakte, Anfragen oder Schnuppertermine zu behalten. Aber Eltern sollten ihren Kindern immer auch Verantwortung überlassen.
Carmen Manso: Auch für Eltern gibt es diverse Veranstaltungen und Messen von Unternehmen oder Berufsbildungszentren, die Tipps rund um das Thema der Berufserkundungsphase mit auf den Weg geben und informieren, wie sie ihre Kinder am besten unterstützen können.