Anlegen kann den Vermögensaufbau unterstützen. Muss man bei der privaten Vorsorge vermehrt Risiken eingehen, seit sich Sparlösungen nicht mehr lohnen?
Christoph Schenk: Ohne Risiko gibt es grundsätzlich keine Rendite. Es stimmt, der Fokus hat sich definitiv vom Sparen hin zum Anlegen verschoben. Das bedeutet aber nicht, dass man sein Vermögen aufs Spiel setzen muss. Mit der richtigen Strategie und den passenden Produkten sind die Risiken überschaubar. Dies hilft, in schwierigen Börsenphasen die Ruhe zu bewahren.
Wie viel Geld kann man guten Gewissens anlegen, ohne den finanziellen Spielraum zu sehr einzuschränken?
C.S.: In der Tendenz halten die meisten Leute mehr Liquidität als nötig. Wer seinen finanziellen Bedarf gut plant, kennt seinen Spielraum. Neben der Liquidität für geplante Ausgaben sollte man eine Reserve für Unvorhergesehenes definieren. Den Rest kann man investieren.
Gibt es eine Faustregel, wie hoch eine solche Reserve sein sollte?
Iris Winzeler: Das hängt von den geplanten Ausgaben und vom individuellen Sicherheitsbedürfnis ab. Für manche sind einige Monatslöhne das Minimum, für andere ein ganzes Jahreseinkommen.
C.S.: Mehr wäre auf jeden Fall zu viel. Wer heute Bargeld hortet, verliert langfristig Geld, weil die Teuerung über der Kontoverzinsung liegt. Zudem vergibt man sich Renditechancen.