Gemeinsam erfolgreicher werden

Die Zürcher Kantonalbank hat im Sommer und Herbst 2022 zwei «ERFA» durchgeführt: einen Erfahrungsaustausch von und für Unternehmerinnen und Unternehmer. Thema: Fachkräftemangel.

Es waren kleine Zirkel, aber vielfältig in den vertretenen Branchen. Allen gemein: Sie suchten Inspiration für den Umgang mit fehlenden Fachkräften und unbesetzten Stellen. Der Erfahrungsaustausch war entlang der drei Teile «Personal gewinnen, halten und entwickeln» gegliedert.

Neue Mitarbeitende für das eigene Unternehmen zu gewinnen, ist aktuell eine Herausforderung für jedes vertretene Unternehmen. Die ERFA-Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen viele Gründe dafür, wie zum Beispiel negative Wahrnehmung der Branche oder die Kombination von tiefen Löhnen und körperlicher Arbeit.

Tipps: Mitarbeitende gewinnen

  • Aktive Beziehungspflege mit Mitbewerbern, hier können sich überraschende Chancen ergeben.
  • Ein Klassiker ist der Einbezug der aktuellen Mitarbeitenden als Botschafter für das eigene Unternehmen und zur Erweiterung des Netzwerks.
  • Es hilft, sich als moderner Arbeitgeber mit einem attraktiven Angebot an Aus- und Weiterbildung zu positionieren.
  • Austausch mit den regionalen Arbeitsvermittlungsstellen oder – wo möglich – mit internationalen Vermittlungsagenturen.

Um bewährte Mitarbeitende lange im Unternehmen zu halten, ist das Lohnniveau ein wichtiger Hygienefaktor – ein höherer Lohn motiviert nicht unbedingt zum Bleiben, ein zu tiefer allerdings zum Wechsel (vor allem im Vergleich mit Peers). Ausserdem umfassen Weiterbildungsangebote manchmal die Gefahr zu wortwörtlichen «Fort»-Bildungen: Man investiert in motivierte Arbeitnehmende und verliert sie anschliessend an die Konkurrenz.

Tipps: Mitarbeitende halten

  • Der Schlüssel, um Personal im Betrieb zu halten, liegt in der Unternehmenskultur. Darin gilt es zu investieren.
  • Die klassischen KMU-Stärken spielen: Individualität, Gestaltungsraum, familiärer Zusammenhalt
  • Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitenden zeigen. Bleiben Sie regelmässig im Dialog. Eintritts- und Austrittsgespräche kennt man bereits, haben Sie schon einmal ein «Stay-Interview» geführt?

Die Unternehmenskultur ist auch wegweisend für erfolgreiche Mitarbeiterentwicklung. Die Verantwortung für die eigene Entwicklung teilen sich aber die jeweiligen Mitarbeitenden selbst und die Arbeitgeber. Die individuelle Motivation ist ein wichtiger Faktor. Fest steht für alle: Viele Jahre Berufserfahrung allein reichen heute selten mehr – jede und jeder muss sich entwickeln, damit ein Unternehmen nachhaltig erfolgreich bleibt.

Tipps: Mitarbeitende weiterentwickeln

  • Entwicklungsplanung hilft den Mitarbeitenden, aber auch für die Personalplanung des Betriebs.
  • Möglichkeiten wie eine Bogenkarriere (zum Karriereende Führungsaufgaben wieder abgeben) sind heute salonfähig. Das bietet neuen Talenten frische Chancen.
  • Überhaupt sind generationenabhängige Angebote wichtig. Vielfalt und Mix von Berufsalter und Entwicklungsfeldern machen den Unterschied.
     

Text: Redaktionsteam KMU ZH