Eintauchen und durchstarten
Joëlle Kämpf erwirbt nach dem Studium als Trainee bei der Zürcher Kantonalbank in kurzer Zeit ein breites Finanzwissen. Aktuell vertieft sie sich in einen Bereich, der ihr besonders am Herzen liegt – die Welt der Start-ups und ihrer vielfältigen Geschäftsideen.
Aufgezeichnet: Patrick Steinemann / Bild: Pierluigi Macor | aus dem Magazin «ZH» 3/2025
Was hat dich für dein Traineeprogramm bei der ZKB motiviert?
Nach meinem Bachelor-Abschluss in Betriebswirtschaft bin ich an einer Absolvierenden-Messe auf das Angebot der Zürcher Kantonalbank gestossen – und es hat mich sofort angesprochen. Beim sogenannten «T-shaped»-Modell kann ich als Trainee einerseits in die Breite gehen und erhalte Einblicke in verschiedene Abteilungen meiner Wahl. Andererseits kann ich mir auch vertieftes Wissen aneignen in Bereichen, die mich besonders interessieren. Im Gespräch mit anderen Trainees habe ich zudem sofort gemerkt, dass mich die offene Firmenkultur der ZKB anspricht. Das hat sich auch nach meinem Start bei der Bank bestätigt: Hier begegnen sich alle Mitarbeitenden auf Augenhöhe – und ich war ab Tag eins Teil des Teams.
Gestartet bin ich im Private Banking, wo ich erste Berührungspunkte mit den Anlage- und Finanzierungsbedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden hatte. Danach wollte ich das Firmenkundengeschäft verstehen. Dort konnte ich wertvolle Erfahrungen in der Immobilienbewertung und im Kreditgeschäft sammeln. Erst wenn wir in die Geschichte eines Unternehmens eintauchen, können wir nachvollziehen, wie eine Firma funktioniert und was sie braucht, um sich weiterzuentwickeln.
Ebenso spannend ist es, in die Zukunft zu schauen und sich damit zu befassen, wie etwas Neues entsteht. Im Start-up-Finance-Team kann ich mein Interesse an wirtschaftlichen Trends in der Praxis anwenden: Welche innovativen Ideen gibt es? Und wie können wir als Bank dazu beitragen, diese Visionen zu verwirklichen?
Was macht ihr im Bereich Start-up-Investments?
An verschiedenen Veranstaltungen lernen wir im Austausch mit unseren Partnern viele Start-ups in einer frühen Phase kennen. Wenn sie dann Kapital suchen, ist ein erster Kontakt bereits hergestellt. Der nächste Blick gilt dem Pitch Deck: Mit dieser kurzen Präsentation stellen die Start-ups ein Problem und ihre Lösung vor. Wir prüfen dann kritisch, ob die Geschäftsidee zur Investmentstrategie der Bank passt. Es gibt zwar sehr viele spannende Ideen – wir erhalten rund 700 Pitch Decks pro Jahr. Letztlich können wir jedoch nur rund 15 bis 20 neuen Start-ups pro Jahr eine Finanzierung zusichern. Dazu kommen jährlich 20 Folgefinanzierungen für Jungunternehmen, in die wir bereits investiert sind.
Wie profitieren die Start-ups von der Unterstützung?
Im Zentrum steht die finanzielle Beteiligung – eine Geschäftsgründung ist sehr kapitalintensiv. In den letzten 20 Jahren hat die ZKB über 300 Start-ups mit mehr als 260 Millionen Franken unterstützt. Unsere Bank versteht sich dabei als langfristige Investorin und will es den Start-ups ermöglichen, nachhaltiges Wachstum zu erzielen und Arbeitsplätze zu schaffen – ganz im Sinne unseres gesetzlichen Leistungsauftrags.
Die Jungunternehmen erhalten durch die Unterstützung der ZKB aber auch eine Art Qualitätssiegel: Es zeigt, dass sie einen strengen Prüfprozess bestanden haben und dass ihre Technologie überzeugt. Das kann wiederum andere Geldgeber motivieren. Daneben erhalten die Start-ups den Anschluss an ein wertvolles Netzwerk von Expertinnen und Experten, Events und Unternehmen. Ebenso profitieren sie vom gesamten Produkt- und Dienstleistungsuniversum der Bank.