Studie 2023 – Ernüchterung nach Vorjahresrekorden
Jedes Jahr zeigt die Swisscanto Pensionskassenstudie wichtige Entwicklungen aus den vergangenen Jahren auf. Die aktuelle Studie konnte angesichts der Marktturbulenzen doch erstaunlich robuste Ergebnisse ermitteln. Nach Abschluss der Studie setzte sich die laufende Erholung mit der Rückendeckung stabiler Marktentwicklungen fort.

2022 wurde die gute Verfassung der Pensionskassen auf eine harte Probe gestellt
2022 war für die Pensionskassen und ihre Versicherten ein schwieriges Jahr. Der Grund dafür war die negative Entwicklung an den Finanzmärkten, die die Kursentwicklung von Aktien und Obligationen zugleich beeinträchtigte. Ab dem Jahrestief im Herbst 2022 setzte eine kontinuierliche Erholung ein, die von fortdauernder Inflation und zunehmender Rezessionswahrscheinlichkeit zeitweilig beeinträchtigt wurde. Nichtsdestotrotz erreichten europäische Aktienindizes im Frühjahr 2023 Rekordstände.
Die Pensionskassen erzielten auf dem Vermögensbestand 2022 im Durchschnitt -8,8 % Rendite – die zweitschlechteste Performance der letzten 20 Jahre.
Trotz der negativen Performance in einem turbulenten Anlagejahr werden die Vermögen der Aktiven positiv verzinst. Die reale Verzinsung ist allerdings angesichts der hohen Inflation das erste Mal seit 30 Jahren negativ.
Die Bandbreite der Performance ist doppelt so hoch wie in den Vorjahren und reicht von -1,0 % bis -16,2 %.
Nach jahrzehntelanger, kontinuierlicher Senkung ist der technische Zinssatz erstmals seit der Inkraftsetzung des BVG im Jahr 1985 leicht angestiegen.
Mittlerweile haben 37 % der Pensionskassen ESG-Kriterien in ihrem Anlagereglement verankert.
Kassen mit relativ hohen Anteilen an illiquiden Anlagen haben 2022 überdurchschnittlich performt. Zu den illiquiden Anlagen zählen Alternative Anlagen, Private Equity und Infrastrukturanlagen.