KMU ZH Monitor 2023

Schauen Sie sich die Ergebnisse des KMU ZH Monitors 2023 im Detail an.

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Den Zürcher KMU geht es aktuell gut

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Das derzeitige Befinden der Zürcher KMU liegt leicht über dem Vorjahreswert – aber auch leicht über den Erwartungen für die nächsten zwölf Monate. Die aktuelle Lage zeigt sich nach Branche aber unterschiedlich: In der Gastronomie / Hotellerie sowie in der Branche Bau /Architektur wird sie besser beurteilt als in anderen Branchen. Im Gegensatz dazu rechnen der Handel und die Industrie mit einer Verschlechterung ihrer Situation in den nächsten zwölf Monaten.

Herausforderungen

Trotz der aktuell guten Lage stehen die KMU vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Insbesondere der Mangel an qualifiziertem Personal wird als zentrale Herausforderung identifiziert. Die Rekrutierung und die Bindung von Arbeitskräften gestalten sich schwierig.

Nicht alle können höhere Verkaufspreise durchsetzen.

Die Umfrage zeigt auch die Auswirkungen der Inflation auf. Obwohl zahlreiche KMU von steigenden Einkaufspreisen betroffen sind, können nicht alle von ihnen höhere Verkaufspreise durchsetzen. Insgesamt führt dies dazu, dass der Umsatz stärker steigt als der Reingewinn. Dieser Effekt ist bei Klein- und Kleinstunternehmen stärker ausgeprägt als bei mittelgrossen Unternehmen.

Studie

Diese Ergebnisse basieren auf einer seit 2021 jährlich erscheinenden Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW). Die Studie ist Teil der Initiative KMU ZH der Zürcher Kantonalbank und bildet das wirtschaftliche Stimmungsbild der Zürcher KMU ab.

Schlüsselergebnisse

Vergangene Geschäftsentwicklung

Die vergangene Geschäftsentwicklung in Bezug auf das Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum davorliegenden Geschäftsjahr 2021 wird in allen Branchen mit leicht positiver Tendenz beurteilt. Die Unternehmen erachten die Zahl der Beschäftigten zwischen «eher zu knapp» und «genau passend», obwohl bereits eine fortgeschrittene Auslastung der Betriebe erreicht wurde. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Branchen, die nachfolgend detaillierter erläutert werden.

Aktuelle Geschäftsentwicklung

Betreffend die aktuelle Geschäftsentwicklung (Vergleich des aktuellen Geschäftsjahrs 2023 mit dem Geschäftsjahr 2022) sind die KMU leicht optimistisch gestimmt, wenn auch etwas weniger als in der vergangenen Befragung. Insbesondere die Parameter «Umsatz» und «Zahl der Beschäftigten» werden über alle Branchen hinweg positiv beurteilt.

Gegenwärtige Rahmenbedingungen

Die gegenwärtigen Rahmenbedingungen (im aktuellen Geschäftsjahr 2023) werden von den Unternehmen insgesamt als gut beurteilt (vgl. Abbildung 22). Dies gilt sowohl für die Geschäftslage und die Wettbewerbsposition sowie speziell für die Zufriedenheit der Kundschaft. Die Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren und die Wahrnehmung in der Bevölkerung der KMU als Rückgrat für die Schweizer Wirtschaft werden als neutral bis gut beurteilt.

Künftige Rahmenbedingungen

Die künftigen Rahmenbedingungen werden insgesamt als gut beurteilt. Die befragten Unternehmen gehen davon aus, dass sich das Geschäftsumfeld in den kommenden zwölf Monaten nur geringfügig verbessern wird. Die Geschäftslage, die Entwicklung der Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren und die Wahrnehmung innerhalb der Bevölkerung wird jeweils für die nächsten zwölf Monaten leicht besser eingeschätzt als in der aktuellen Lage. Sowohl die Wettbewerbsposition als auch die Zufriedenheit der Kundschaft zeigen eine stabile Entwicklung.

Arbeitskräftemangel

71 Prozent der Unternehmen geben an, Schwierigkeiten zu haben, geeignete Mitarbeitende zu finden. Die Zustimmungsrate von gut 50 Prozent bei der zweiten Frage lässt darauf schliessen, dass dem Arbeitskräftemangel zwar mit mehr Lernenden entgegengewirkt werden kann, dies aber nicht die einzige Lösung sein dürfte.

Lieferengpässe und Inflation

50 Prozent der befragten Unternehmen beziehen Vorleistungen vermehrt lokal, rund 30 Prozent antworten auf diese Frage neutral. Unter höheren Einkaufspreisen leiden 88 Prozent der Unternehmen. Nur drei Prozent geben an, von erhöhten Einkaufspreisen nicht betroffen zu sein. Die Durchsetzbarkeit dieser hohen Preise am Markt wird von 63 Prozent der Unternehmen bejaht. Die Auswirkungen des veränderten Zinsniveaus spürt die Hälfte der Unternehmen.

Nachhaltigkeit

Es lässt sich festhalten, dass die Unternehmen dem Nachhaltigkeitsthema eine hohe Bedeutung beimessen: 72 Prozent der Unternehmen stimmen zu, nur zehn Prozent stimmen nicht zu. Dass die Kundschaft der befragten Unternehmen mehr Wert auf Nachhaltigkeit legt als früher, wird von 67 Prozent bestätigt. Ein starker Kontrast dazu zeigt sich bei der Fragenach der Zahlungsbereitschaft der Kundschaft: Lediglich 32 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass für die Nachhaltigkeit auch eine Zahlungsbereitschaft vorhanden ist.

Herausforderungen

Über die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen gibt an, mit einem Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften konfrontiert zu sein. Am ausgeprägtesten zeigt sich die Situation im Bau /Architektur mit 71 Prozent der Unternehmen. Als eine weitere grosse Herausforderung werden hohe Energiepreise wahrgenommen der befragten Unternehmen. Gleichzeitig wird die Energieknappheit kaum als Herausforderung angesehen. Die inländische Konkurrenz wird als drittgrösste Herausforderung angegeben und ist somit bedeutsamer als die ausländische Konkurrenz. Lieferengpässe werden in der diesjährigen Befragung von 29 Prozent der Unternehmen als Herausforderung genannt, also weniger als im Vorjahr. Die fünftgrösste Herausforderung der befragten Unternehmen ist die Inflation. 

Themen für KMU

Mehr als ein Drittel der Umfrageteilnehmenden möchten sich im kommenden Jahr damit auseinandersetzen, wie sie ihre Kunden noch mehr für ihre Produkte und Dienstleistungen begeistern können. Nicht erstaunlich, dass ebenfalls Herangehensweisen gefragt sind, wie Mitarbeitende im Unternehmen gehalten und entwickelt werden können. Auch von hohem Interesse sind Ideen, wie man sich gegenüber Konkurrenten positioniert und welche Kanäle bestehende und neue Kunden nutzen.