Erneuerbare Energien
Technologien müssen erst aus den Kinderschuhen herauswachsen und auf der Kostenseite wettbewerbsfähig gegenüber traditionellen, bestehenden Technologien werden, damit sie sich als disruptiv erweisen können. Zu den Technologien, die bereits seit Jahren eine Kostenwettbewerbsfähigkeit erreicht haben, zählen die Solar-Photovoltaik-Technologie sowie die Onshore-Windkraft. So prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Bloomberg New Energy Finance den Solar-PV-Installationen eine kumulierte jährliche Wachstumsrate von 11% bis 2030 gegenüber 2021. Auch das Wachstum im Bereich Windkraft bleibt auf hohem Niveau. Nachdem die erste Hälfte dieses Jahrzehnts von boomenden Installationen in China und sinkenden Investitionen in den USA geprägt war, werden 2024/25 wieder vermehrt grossflächige Offshore-Windkraftanlagen ans Netz gehen.
Energieeinsparung und -effizienz von Gebäuden
Rund 35% des globalen Energiebedarfs und rund 40% der globalen Treibhausgasemissionen sind auf die Infrastruktur von Gebäuden zurückzuführen, und auch der Bereich Verkehr hat in puncto Energieeffizienz grosses Potenzial. Umstände, die der EU Green Deal reflektiert, indem er diesen beiden Sektoren Priorität einräumt. IRENA schätzt, dass die durchschnittlichen jährlichen Investitionen in die Energieeffizienz von Gebäuden und Verkehr von 139 Mrd. auf 963 Mrd. USD beziehungsweise von 45 Mrd. auf 385 Mrd. USD steigen müssen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Das entspricht einem um 593% beziehungsweise 756% höheren Investitionsvolumen als heute. Die beiden wichtigsten Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden sind Wärmepumpen und Isolierung.
Kohlenstoffabscheidung, -verwertung und -speicherung (CCUS)
Technologien zur Kohlenstoffabscheidung, -verwertung und -speicherung, so genannte CCUS-Technologien, verhindern, dass Treibhausgasemissionen die Atmosphäre weiter aufheizen. CCUS (Carbon Capture, Utilization and Storage) beschreibt den Prozess der Abscheidung von CO2 aus einer Reihe von Quellen und den Transport zur Nutzung. Die Abspaltung und Speicherung von CO2 wird vor allem in Industrien benötigt, in denen Emissionen aufgrund wirtschaftlicher oder technologischer Hindernisse nur schwer zu vermeiden sind. Zu diesen Industriezweigen gehören zum Beispiel die Zement-, Eisen- und Stahlherstellung sowie die Wasserstoffherstellung und die Energiegewinnung aus Abfall. Diese Cleantech-Technologien müssen zukünftig enorm wachsen, damit das 1,5-Grad-Ziel erreicht werden kann. Die Hürde, die es noch zu meistern gilt, ist die Wirtschaftlichkeit. Diese kann durch Technologieverbesserungen und Skalierungen erzielt werden. Gleichzeitig muss der Preis für die Emission einer Tonne CO2 deutlich steigen.