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KMU ZH Monitor 2025

Was beschäftigt KMU im Kanton Zürich. Lesen Sie die KMU-Studie für das Jahr 2025.

Rekord: Hohe Teilnahme an der Studie

Die jährliche Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW, erstellt im Auftrag der Zürcher Kantonalbank, erscheint zum fünften Mal. Mit 1195 KMU hat eine Rekordzahl an Unternehmen an der Studie teilgenommen (Vorjahr: 746). Die Befragung fand zwischen Mitte März und Anfang Mai 2025 statt.

Der KMU-Indikator: Rückläufige Entwicklung

Der KMU-Indikator dient als Stimmungsbarometer und bildet die Selbsteinschätzung der KMU im Kanton Zürich hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Lage ab. Diese betrachten die Unternehmen als solide, für das kommende Jahr erwarten sie eine leichte Verbesserung. Der optimistische Blick in die Zukunft ist jedoch mit Vorsicht zu geniessen: Die Mehrheit der teilnehmenden KMU hatte den Fragebogen noch vor der erstmaligen Ankündigung der US-Handelszölle anfangs April ausgefüllt und damit auch deutlich vor Donald Trumps angekündigtem Zollhammer am 1. August.

Zudem offenbart der Vergleich des aktuellen Indikators mit den Vorjahren einen negativen Trend: Die Stimmungslage bei den KMU verschlechtert sich zusehends. Die Einschätzung der Geschäftslage («Unserem Unternehmen geht es zurzeit») wird im Jahr 2025 spürbar negativer bewertet als noch 2024 und noch ungünstiger als 2023.

Herausforderungen

Die grösste Herausforderung für KMU ist – wie bereits im letzten Jahr – der Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften. Dessen Bedeutung nimmt aber zum zweiten Mal in Folge ab, dieses Jahr gar deutlich um 12 Prozent, dem stärksten Rückgang in den Top 10 der Herausforderungen. Der Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften trifft die Branchen unterschiedlich stark. Besonders betroffen sind nach wie vor die Branchen Bau/Architektur sowie Gastronomie/Hotellerie. Branchenübergreifend zeigt sich, dass kleine und mittelgrosse Unternehmen tendenziell stärker vom Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften betroffen sind als Kleinstunternehmen.

Auf Rang 2 folgt das Thema «Digitalisierung und künstliche Intelligenz», das mit über 10 Prozent den grössten Zuwachs verzeichnet. Über sämtliche Branchen sehen 32 bis 39 Prozent der Unternehmen hier eine Herausforderung. Hingegen unterscheiden sich die Ergebnisse bei den Unternehmensgrössen deutlich. Eine mögliche Erklärung für diesen Effekt: Skalenerträge können die Wirtschaftlichkeit von Digitalisierungsinitiativen erheblich steigern. Grössere Unternehmen profitieren stärker von diesen Effekten, wodurch sich für sie stärkere Anreize zur Digitalisierung ergeben als für kleinere Betriebe.

Der Themenbereich «Regulierung und Vorschriften von Behörden» scheint mit Rang 3 an Relevanz eingebüsst zu haben. Die Branchen Bau/Architektur, Industrie und Gastronomie/Hotellerie nennen die Regelungen und Vorschriften besonders oft als Herausforderung, während andere Branchen hier deutlich seltener eine Herausforderung sehen.

Schlüsselergebnisse

Vergangene Geschäftsentwicklung

Die vergangene Geschäftsentwicklung vergleicht das Geschäftsjahr 2024 mit dem Jahr 2023. Insgesamt beurteilten die teilnehmenden KMU die Entwicklung von Umsatz und Investitionstätigkeit im Durchschnitt als überwiegend stabil oder leicht positiv. Die Gewinnmargen sowie die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen wurden mehrheitlich als konstant eingeschätzt.

Aktuelle Geschäftsentwicklung

Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung für das laufende Jahr 2025 (im Vergleich zum Geschäftsjahr 2024) zeigen sich die KMU weiterhin leicht optimistisch. Allerdings ist eine Eintrübung der Stimmung im Vergleich zum Vorjahr festzustellen. Die Erwartungen der KMU für 2025 deuten darauf hin, dass Umsatz, Investitionen und Beschäftigung zwar eine verhaltene Wachstumsdynamik aufweisen. Die Entwicklung der Gewinnmargen bleibt jedoch hinter dieser Tendenz zurück. Dies unterstreicht, dass die erwartete wirtschaftliche Entwicklung zwar positiv gesehen wird, aber weiterhin mit Einschränkungen bei der Profitabilität einhergeht.

Gegenwärtige Rahmenbedingungen

Die KMU im Kanton Zürich beurteilen ihre gegenwärtigen Rahmenbedingungen im Jahr 2025 insgesamt mehrheitlich positiv. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage fällt im Vergleich zu anderen Rahmenbedingungen zwar etwas zurückhaltender aus, wird aber immer noch mehrheitlich im positiven Bereich gesehen. 

Die Wettbewerbsposition wird von den KMU im Durchschnitt ebenfalls als solide bis gut eingeschätzt, was auf ein gesundes Selbstvertrauen und eine gute Marktstellung vieler Unternehmen hindeutet. Besonders erfreulich ist die Einschätzung zur Kundenzufriedenheit. Hier vergeben viele Unternehmen sehr hohe Werte. Dies deutet auf eine ausgeprägte Kundenorientierung und Flexibilität hin, die dabei oft als Stärke der KMU interpretiert wird. 

Die Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren wie Rohstoffe, Vorprodukte, Maschinenkapazitäten und Personal wird aktuell als «eher gut» eingestuft. Das markiert eine deutliche Verbesserung gegenüber den Vorjahren. Die Wahrnehmung durch die Bevölkerung ist der Faktor, der am zurückhaltendsten ausfällt. In Teilen der KMU-Landschaft besteht die Sorge, dass ihr Beitrag zur Wirtschaft nicht in vollem Umfang gewürdigt wird.

Unternehmensnachfolge

Die Unternehmensnachfolge zählt zu den strategisch bedeutendsten und oft auch emotionalsten Entscheidungen im Lebenszyklus eines Unternehmens. Jedes zehnte Unternehmen in dieser Erhebung erwartet die Unternehmensnachfolge in den nächsten ein bis zwei Jahren. Gemessen an den über 120’000 KMU im Kanton Zürich könnten demzufolge in den nächsten zwei Jahren ungefähr 12’000 Unternehmensnachfolgen anstehen.

Die grösste Herausforderung im Nachfolgeprozess liegt laut den befragten Unternehmen im Finden einer geeigneten Nachfolgeperson oder eines Käufers. Dieser Aspekt wird mit deutlichem Abstand am meisten genannt. Weitere häufig genannte Hür¬den betreffen sowohl strukturelle wie auch emotionale Faktoren: die Abhängigkeit von der übergebenden Person, welche emotional stark mit dem Unternehmen verbunden ist, darf ebenso nicht unterschätzt werden wie das Finden eines angemessenen Kaufpreises oder die Finanzierung der Übernahme.

Liquiditätsreserven

Ein Liquiditätsengpass kann für Unternehmen schnell bedrohlich werden. Unvorhergesehene Ereignisse wie konjunkturelle Schwankungen, Lieferengpässe oder geopolitische Krisen können zu finanziellen Engpässen führen. Die vorhandene Liquidität ist bei Zürcher KMU sehr unterschiedlich. Etwas weniger als jedes zehnte Unternehmen hat kaum Liquidität, während mehr als ein Viertel der Unternehmen über vorhandene Liquidität für die nächsten drei Monate verfügt. Eine Mehrheit der befragten KMU verfügt aktuell über Liquidität, um die laufenden Ausgaben für mindestens vier Monate zu decken.

Festzuhalten ist, dass KMU eine Liquidität zwischen vier und sechs Monaten als komfortabel einschätzen. Weniger als ein Fünftel der Unternehmen fühlt sich mit einer Liquidität von unter vier Monaten wohl.

Schauen Sie sich die Ergebnisse des KMU ZH Monitors 2025 im Detail an.

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