Vorsorgemodelle in der 2. Säule

Als Unternehmerin oder Unternehmer können Sie in der 2. Säule zwischen verschiedenen Vorsorgemodellen auswählen. Dieser Entscheid ist wichtig im Hinblick auf die Renten der Mitarbeitenden.

Welche Vorsorgemodelle gibt es in der 2. Säule?

In der zweiten Säule gibt es verschiedene Versicherungsmodelle. Drei Modelle möchten wir Ihnen nachfolgend etwas genauer vorstellen: das Vollversicherungsmodell, die teilautonome Sammelstiftung sowie die Pensionskassen-Kaderlösung 1e.

Vollversicherungsmodell 

Heute gibt es noch fünf Versicherungsgesellschaften, welche ein Vollversicherungsmodell anbieten. Dieses Modell führt eine risikoarme Anlagestrategie mit einem tiefem Aktienanteil (<10 %). Jedoch fährt man mit einer Vollversicherungslösung Punkto Sicherheit sehr gut. Denn die Versicherer müssen die Vorsorgeleistungen stets zu 100 Prozent garantieren.

Vorteile: 

  • 100-prozentige Garantie der Altersleistungen
  • Sicherheit ist gewährt

Nachteile:

  • Verzinsung auf tiefem Niveau
  • höhere Risiko-Kostenprämie 
  • wenige Anbieter

Teilautonome Sammelstiftung

Teilautonomen BVG-Lösungen werden von deutlich mehr Versicherungsgesellschaften angeboten. Dieses Modell entspricht einer risikoreicheren, aber immer noch sicheren Anlagestrategie mit einem Aktienanteil von durchschnittlich 30 %. Bei einer Unterdeckung der Sammelstiftung (Deckungsgrad unter 100 %) können Sanierungsmassnahmen nicht ausgeschlossen werden. Sanierungsmassnahmen sind jedoch ein Ausnahmeszenario.

Vorteile:

  • Anlageerträge zu Gunsten von Stiftung (Bildung Reserven) bzw. Versicherten
  • höhere Performance der Stiftung möglich, da risikoreichere Anlagestrategie
  • attraktive Verzinsung der Altersguthaben
  • günstigere Risiko-, Kostenprämie

Nachteile:

  • temporäre Unterdeckung der Sammelstiftung möglich
  • Sanierungsmassnahmen möglich bei Unterdeckung der Stiftung 

1e-Lösungen

Dieses Modell erfüllt den steigenden Anspruch nach mehr Flexibilität und Individualisierung in der Pensionskasse. Mit einer 1e-Lösung übernimmt man Eigenverantwortung und wählt die Anlagestrategie selber. Die Versicherten bestimmen selbst, wie ihr Vorsorgeguthaben auf den versicherten Lohnteilen über CHF 132'300 angelegt wird. Hierbei kann der prozentuale Anteil der Aktien bis auf 80 % angehoben werden. Die 1e-Lösung ist ab einem Jahressalär von CHF 180'000 sehr interessant.

Vorteile: 

  • jeder Versicherte wählt individuell die Anlagestrategie
  • interessante Renditeaussichten
  • Anlageerfolg wird dem einzelnen Versicherten zugetragen
  • keine Unterdeckung möglich daher kein Risiko von Sanierungsmassnahmen
  • keine Quersubventionierung von Aktiven gegenüber Rentner

Nachteile:

  • die Versicherten tragen das Verlustrisiko, keine Kapitalgarantie
  • je nach Produkt hohe Stiftungsgebühren und Vermögensverwaltungskosten
  • nur in Kombination mit einer Basislösung möglich
  • nur Kapitalauszahlung, keine Rente